Wie die "Sonntagszeitung" in der Ausgabe von gestern schreibt, sind Gespräche zwischen
Sunrise und
Orange betreffend einer vertieften Zusammenarbeit im Bereich der Mobilfunknetze eingestellt beziehungsweise sistiert worden. Begründet wird die Sistierung der Gespräche von den Carriern damit, dass eine Zusammenarbeit zweier Provider angesichts der anstehenden Versteigerung der LTE-Lizenzen nicht zulässig sei. Gerüchte um eine Netzzusammenarbeit zur Senkung der Infrastrukturkosten zwischen Orange und Sunrise gab es schon länger. Gemäss Bericht habe die Telekom-Regulierungsbehörde die beiden Unternehmen mehrmals zu einer stärkeren gemeinsamen Netznutzung animiert.
Dass die Gespräche auf Eis gelegt wurden, soll aber auch damit zusammenhängen, dass Orange kurz vor dem Abschluss eines Deals mit
UPC Cablecom steht. Ein entsprechender Vertrag soll in Kürze unter Dach und Fach sein, schreibt die "Sonntagszeitung", ohne jedoch Quellen zu nennen. In einer ersten Phase wolle UPC Cablecom auf dem Orange-Netz eigene Mobilfunkprodukte anbieten, später dann solle die Zusammenarbeit "deutlich intensiviert" werden.
Dass
UPC Cablecom mit der Auswahl eines Mobilfunkpartners beschäftigt ist, ist allerdings kein Geheimnis – ebenso wenig wie die Tatsache, dass
Orange wohl der ideale Partner wäre, denn schliesslich fehlt Orange das Festnetz, UPC Cablecom das Mobilnetz. In einem Interview, dass "Swiss IT Magazine" vergangene Woche mit UPC-Cablecom-Chef Eric Tveter (Bild) führte und das in der kommenden Ausgabe am 11. Juli erscheinen wird, mochte Tveter die Kooperationspläne denn auch nicht kommentieren. Man befinde sich in der Evaluationsphase und ja, auch Orange besitze ein Mobilfunknetz, doch zum jetzigen Zeitpunkt gäbe es nicht mehr zu sagen, so Tveter. Gleichzeitig machte er auch klar, dass er es nicht überaus eilig mit einem Mobileangebot hat. Man sei primär Festnetzanbieter, kein Mobilfunkangebot zu haben habe keinen negativen Einfluss auf das Geschäft, so Tveter gegenüber "Swiss IT Magazine".
(mw)