Cloud-Riese will Schweiz erobern
Quelle: Rackspace

Cloud-Riese will Schweiz erobern

Rackspace hat eine Zentraleuropa-Niederlassung in Kloten eröffnet und will nun auch den hiesigen Cloud- und Hosting-Markt aufmischen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2013/05

     

Im englischsprachigen Raum, vor allem natürlich zu Hause in den USA, ist der texanische Cloud- und Hosting-Dienstleister Rackspace eine grosse Nummer. In Zentraleuropa und insbesondere in der Schweiz ist das Unternehmen, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von über einer Milliarden Dollar erwirtschaftet hat und laut eigenen Angaben weltweit über 200'000 Kunden zählt, vergleichsweise unbekannt. Konkurrenten wie Amazon, Microsoft und viele lokale Anbieter dominieren hier den Markt. Das dürfte auch in absehbarer Zeit so bleiben, doch der Kuchen wird nun mit einem neuen, starken Mitbewerber geteilt. Im November hat Rackspace nämlich in Kloten ein Büro eröffnet und will nun von dort aus Zentraleuropa und vor allem Deutschland und die Schweiz erobern.
Ganz von Null beginnen muss Rackspace im neuen Zielmarkt nicht. Das Unternehmen, das vor allem für die offene Cloud-Plattform Openstack bekannt ist, die zusammen mit der Nasa entwickelt wurde, zählt in der Schweiz und Deutschland bereits ein paar hundert Kunden, wie Markus Mattmann, der seit Anfang Jahr bei Rackspace die neu geschaffene Stelle des Regional Director EMEA besetzt und damit für die DACH-Region zuständig ist, gegenüber «Swiss IT Reseller» erklärt. Betreut wurden die Firmen bisher aus Grossbritannien oder den USA. Nun will man sie mit einer Präsenz vor Ort und Support in Deutsch noch besser unterstützen und damit natürlich auch neue Kunden gewinnen.

Alleinstellungsmerkmal Support


Support wird bei Rackspace gross, ja sogar sehr gross geschrieben. Man spricht selber von einem Fanatical Support. «Damit wollen wir uns, natürlich neben unseren Produkten und Lösungen, von der Konkurrenz abheben», erklärt der ehemalige EMC- und Oracle-Mann Mattmann. Man helfe Kunden in die Cloud, unterstütze sie im Betrieb, gebe ihnen eine Ansprechperson und lasse sie nicht alleine, wie das bei Mitbewerbern oft der Fall sei.

Rechenzentrum geplant


Was das Angebot von Rackspace betrifft, so bietet das Unternehmen ein Portfolio vom reinen Managed-Hosting über Private- bis zu Public-Cloud-Lösungen an, mit allem was dazwischen liegt, also auch Hybrid-Lösungen. «Der Trend ist ganz klar, dass Kunden nicht alles in die Cloud geben und geben werden, sondern viele Dinge nach wie vor dediziert bei sich haben und maximal mit der Cloud verknüpfen wollen», erklärt Mattmann. Dafür sei man optimal aufgestellt. «Niemand hat ein so umfassendes Angebot wie wir», meint der Zentraleuropa-Chef.
Was Rackspace derweil nicht bieten kann, ist ein Rechenzentrum in Zentraleuropa oder gar in der Schweiz. Die Datacenter des Cloud- und Hosting-Providers stehen alle in den USA, Grossbritannien, Australien und Hong Kong. Für gewisse potentielle, neue Kunden ist das ein Problem, das weiss auch Mattmann. Doch es gibt Licht am Horizont beziehungsweise Pläne für ein eigenes Rechenzentrum in Zentraleuropa. Bis wann und wo es stehen wird, ist offen.

Hochgesteckte Ziele


Etwas fortgeschrittener sind die Pläne für die Zentraleuropa-Niederlassung in der Schweiz. Momentan beschäftigt Rackspace in einem kleinen Büro im Balsberg in Kloten fünf Personen. Bis Ende Jahr wird sich diese Zahl laut Mattmann sicher verdoppeln, weshalb man bereits auf der Suche nach einem neuen, definitiven Standort ist. Dementsprechend hoch sind auch die Ziele, die sich Rackspace gesteckt hat. Man will in möglichst kurzer Zeit zu einem Cloud-Leader im deutschsprachigen Raum werden. Konkrete Zahlen nennt Regional Director Mattmann keine, da man momentan noch mitten im Aufbau stecke: «Klar, wir wollen wachsen, darum sind wir da. Eine Prognose für dieses Jahr ist aber schwierig.» Weiter will Mattmann auch die Partnerlandschaft angehen. Noch habe Rackspace in der Schweiz keinen einzigen Partner. «Wir sind aber bereits in Gesprächen mit Unternehmen, die zu uns passen und Interesse an Openstack haben», erklärt er. Definitiv unterschrieben ist jedoch noch nichts. Wer Interesse an einer Partnerschaft hat, kann sich laut Mattmann ganz einfach für das globale Partnerprogramm registrieren und soll dort alle nötigen Informationen erhalten. Aber natürlich könne man auch lokal, direkt mit ihm, Kontakt aufnehmen. (mv)




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