Von der Fotokamera über den Fernseher, den Drucker, bis hin zur Waschmaschine: Wer Dario Casari zu Hause besucht, trifft überall auf die Marke Samsung. «Ich bin voll ausgestattet, denn das ist die beste Möglichkeit, um die Produkte kennenzulernen», meint der Schweizer Sales Director des südkoreanischen Elektronikriesen. Zudem bekomme er von seiner Familie so ein direktes Feedback, wie ihnen die Produkte gefallen. Bis jetzt gab es angeblich nichts zu beanstanden, und das obwohl seine Frau manchmal nicht so einfach für eine weiteres, neues Gerät zu begeistern sei. Einiges weniger kritisch und bereits sehr technikaffin sind dagegen seine beiden Töchter.
Auch der 43-Jährige kam bereits früh mit ICT und Unterhaltungselektronik in Berührung. Er hatte als einer der ersten in seinem Bekanntenkreis einen eigenen PC und später sogar selber PCs assembliert. Zudem besass er schon 1991 ein Handy. Trotzdem war der Einstieg in die Branche, wie auch in den Verkauf, dem Zufall verdankt. Casari erinnert sich noch sehr gut: «Ein Freund, der damalige Verkaufsleiter von Dicom, hat nach einem Mitarbeiter gesucht, der am besten viersprachig und kommunikativ ist, einen guten Umgang hat, etc. Er hat mich gefragt, ob ich so jemanden kenne. Ich habe ihm dann geantwortet, dass ich tatsächlich einen kenne, nämlich mich. Darauf erwiderte er, dass er mich eigentlich schon lange möchte, und so kam eines zum anderen.»
Dario Casari (43) ist in der Stadt Zürich als einziges Kind zweier Einwanderer aus Italien aufgewachsen. Seine berufliche Karriere startete er 1999 bei der Firma Dicom als Verkäufer im B2B-Bereich. (Quelle: Samsung)
Bürotür ist immer offen
In Casaris Karriere waren zwei Eigenschaften immer ganz wichtig: seine grosse Neugier und seine Flexibilität. «In einem so schnelllebigen Business wie dem, in dem Samsung tätig ist, braucht es diese zwei Eigenschaften unbedingt, um erfolgreich zu sein», erklärt er und fügt an, dass keine andere Branche so innovativ und spannend sei wie die IT- und CE-Branche. «Es hat bisher noch nie einen Moment gegeben, in dem mir langweilig gewesen wäre. Im Gegenteil, die Entwicklung ist so rasant, ich könnte mir im Moment nichts Spannenderes vorstellen», schwärmt der Zürcher, dessen Aufgaben und Verantwortung bei Samsung in den vergangenen Jahren zusammen mit dem Unternehmen rasch gewachsen sind. Mittlerweile leitet er als Head of Sales die verschiedenen Verkaufsabteilungen sowie das Produkt- und Point-of-Sale-Marketing von Samsung in der Schweiz. Begonnen hat er im Jahr 2006 mit sieben Kollegen, inzwischen zählt Samsung in der Schweiz nicht weniger als knapp 200 Mitarbeitende.
Seinen Führungsstil hat Casari in all den Jahren bei Samsung – egal in welcher Position – beibehalten. «Man müsste zwar besser meine Mitarbeiter fragen, aber ich denke, ich führe sehr kollegial, offen und direkt. Ich fordere auch viel, gebe aber ebenso viel von meiner Zeit und von dem, was ich selber lernen durfte, zurück.» Extrem viel gelernt habe er von seinen alten Chefs, meint Casari, wobei er zu den meisten auch heute noch
einen guten Kontakt pflege. «Ich habe ganz einfach versucht, die Dinge, die mir als Mitarbeiter Eindruck gemacht haben, zu übernehmen, zum Beispiel eine offene Bürotür zu haben. Man kann jederzeit zu mir ins Büro kommen und kriegt eine Minute. Ich muss spüren und wissen, was meine Mitarbeiter machen, und das kann ich nur, wenn ich viel mit ihnen kommuniziere.»
Untereinander kommuniziert wird bei Samsung auch viel nach der Arbeit oder in Pausen. Casari und einige seiner Mitarbeiter trifft man am Mittag zum Beispiel regelmässig auf dem Bike an, unterwegs auf den Uetliberg. Zudem hat man gemeinsam auch schon die Tortour unter die Räder genommen.
Auf dem Velo verbringt der Verkaufsprofi sehr viel seiner Freizeit. Sein Vater ist bereits Velo gefahren und hat ihn relativ früh mit dem Virus angesteckt. Doch das Fahrradfahren ist für Casari weit mehr als ein Freizeitinstrument. Er arbeite auch viel auf dem Velo, erklärt er. Es sei für ihn eine Art Verbindung zwischen dem Geschäft und seinem Privatleben. «Während andere nach Feierabend in den Zug oder das Auto sitzen, sattle ich mein Velo und schliesse so meinen Arbeitstag ab. Auf dem Velo kriege ich den Kopf frei, treffe aber durchaus auch Entscheidungen und entwickle Ideen weiter.»
Zeit mit der Familie ist wichtig
Neben dem Velofahren – ob alleine, mit Arbeitskollegen oder der Familie – geniesst es Casari ganz allgemein, draussen in der Natur zu sein und Zeit mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern zu verbringen. Alles das helfe ihm, die sogenannte Work-Life-
Balance zu halten, meint er.
Früher war auch das Reisen eine grosse Leidenschaft des 43-Jährigen. In der Zwischenzeit hält sich diese Lust jedoch in Grenzen, weil er geschäftlich bereits sehr viel unterwegs ist und viel Zeit im Flugzeug verbringt. In den Ferien bleiben er und seine Familie darum meistens in der Nähe.
Seine vielen geschäftlichen Reisen haben ihn natürlich auch schon öfter nach Südkorea gebracht. «Ich freue mich immer darauf», meint Casari. Nicht immer seien das ganz entspannte Reisen, und er habe meist nur wenig Zeit, um Land und Leute kennenzulernen. Ab und zu ergebe sich das aber, und dann sei er immer aufs Neue beeindruckt. «Südkorea ist ein ganz interessantes Land und ein super Beispiel dafür, dass nichts unmöglich ist und man sehr viel erreichen kann, wenn man etwas wirklich will und hart dafür arbeitet.»
Tortour steht wieder auf dem Programm
Hart arbeiten und viel erreichen will Casari auch in Zukunft, aber daneben wie bisher auch möglichst viel Zeit mit der Familie verbringen, denn die Zeit vergehe wie im Flug. «Es kommt mir wie gestern vor, als meine Mädchen auf die Welt kamen, und jetzt sind bereits beide in der Schule.» Während seine geschäftlichen Ziele sehr klar und sogar wöchentlich definiert sind, möchte er sportlich und privat ganz einfach möglichst gesund und fit bleiben. «Die Tour de France gewinne ich wahrscheinlich nicht mehr, aber an der Tortour will ich sicher noch ein paar Mal teilnehmen.»
Im August findet die nächste Ausgabe des Non-Stop-Velorennens statt, während dem über 1000 Kilometer und rund 13’000 Höhemeter zurückgelegt werden. Casari hat erneut ein Team angemeldet und wird wieder mit einigen Arbeitskollegen und Profis zusammen in die Pedale treten. Und obwohl er es zwar nicht sagt, hofft er insgeheim sicher, dass er bei der diesjährigen Tortour nicht wieder in einem Schneesturm bei 2 Grad über den Flüela-Pass fahren muss, wie bei einer früheren Ausgabe.
Dario Casari
Dario Casari (43) ist in der Stadt Zürich als einziges Kind zweier Einwanderer aus Italien aufgewachsen. Seine berufliche Karriere startete er 1999 bei der Firma Dicom als Verkäufer im B2B-Bereich. Nach drei Jahren beim damaligen Generalimporteur von IT- und CE-Produkten von Samsung Electronics zog es den leidenschaftlichen Velofahrer ins internationale Geschäft. 2006 kehrte Casari schliesslich zu Samsung zurück, um die lokale Niederlassung in der Schweiz mit aufzubauen. Heute ist er Sales Director und leitet in dieser Funktion die verschiedenen Sales-Abteilungen. Zudem ist er glücklich verheiratet und Vater von zwei Mädchen im Alter von 7 und 9 Jahren.
(mv)