Giovanni Di Filippo - Der Architekt
Quelle: Riverbed

Giovanni Di Filippo - Der Architekt

Giovanni Di Filippo baut gerne um und aus, aber nicht etwa Gebäude, sondern viel mehr Strategien, Geschäfte und Teams. Aktuell entwickelt der begeisterte Biker und frühere Leistungsschwimmer den Channel von Riverbed weiter.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2016/11

     

Morgens um 5.00 Uhr, wenn sich viele noch einmal im warmen, kuscheligen Bett drehen oder gemütlich in der Küche vor dem Frühstück sitzen, da läuft Giovanni Di Filippo bereits auf Hochtouren. Wenn immer möglich dreht der 55-Jährige nämlich morgens vor der Arbeit eine Runde auf seinem Mountainbike. "Ich lebe seit mittlerweile 15 Jahren in Wollerau und die Umgebung hier ist einfach sensationell zum Biken", schwärmt der aktuelle EMEA Vice President Channels von Riverbed Technology.


Besonders angetan haben es Di Filippo der Zürichsee und das Wasser ganz allgemein. "Ich wollte schon immer an oder in der Nähe eines Sees leben", erinnert er sich. Heute hat das Wasser für ihn vor allem eine beruhigende Wirkung, früher war das etwas anders. Neben der Schule und seiner Banklehre war der gebürtige Basler nämlich vor allem im Schwimmbecken anzutreffen. Insgesamt zwölf Jahre lang schwamm er auf Wettkampfniveau und feilte bis zu zwei Mal täglich zwei Stunden an seiner Delfin- und Brust-Technik über 100 und 200 Meter.
Damals wie heute benötigte er den Sport als Ausgleich zur Arbeit. Zudem war die Zeit als Wettkampfschwimmer für ihn auch eine gute Lebensschule. "Einerseits musste ich viel Disziplin an den Tag legen, um Ausbildung, Beruf und Schwimmen unter einen Hut zu bringen. Andererseits stösst man im Leben und insbesondere im Beruf immer wieder an Grenzen. Da hilft es, wenn man im Sport viele Jahre täglich Grenzen ausgelotet hat und weiss, wie damit umzugehen ist."

Toleranz, Offenheit und Respekt

Heute versucht der ehemalige Banker nicht nur sich, sondern auch seine Mitarbeiter ab und zu ganz bewusst an ihre Grenzen zu bringen. "Um das Optimum aus sich herausholen zu können, ist es manchmal nötig, die Komfortzone zu verlassen und etwas zu wagen", weiss Di Filippo.

Der Verkaufs- und Marketingprofi sieht sich übrigens weniger als Chef, sondern viel mehr als Coach und Mentor – einer, bei dem manchmal aber durchaus auch sein italienisches Temperament zu spüren beziehungsweise zu hören ist. "Das kann ich nicht verleugnen", gesteht der Sohn eines Italieners und einer Deutschen, die sich Ende der 50er-Jahre in der Schweiz kennen und lieben gelernt haben.
Sein internationales Elternhaus hat auch massgeblich dafür gesorgt, dass Di Filippo sich heute nicht nur als Schweizer, sondern als Europäer sieht. Zudem wurde ihm die nötige Toleranz und Offenheit mit auf den Weg gegeben, die es laut ihm braucht, um in einer internationalen Position wie der aktuellen bei Riverbed oder früher bei SAP, Cisco, Sun oder Compaq Erfolg zu haben.

Arbeitstage von 12 bis 14 Stunden

Um Erfolg zu haben braucht es aber noch mehr. "Ohne Fleiss kein Preis" heisst es so schön und für Giovanni Di Filippo hat ein Arbeitstag entsprechend 12 bis 14 Stunden. "Wie man das schafft? Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Und wenn ich etwas tun kann, das mir Spass macht und bei dem ich auch noch etwas bewegen und entwickeln kann, dann schaue ich nicht auf die Uhr", erklärt der gebürtige Basler. Zusätzliche Energie schöpft er aus den täglichen Begegnungen und Gesprächen mit Kunden, Partnern und Mitarbeitenden.

Um trotz allem nicht auszubrennen, schaltet Di Filippo ab und zu längere Erholungsphasen ein. Vor seinem Engagement bei Riverbed und bereits zwei weitere Male in seiner Karriere hat er sich kurze Sabbaticals gegönnt. "Man muss manchmal ganz bewusst solche Pausen einschalten, sich komplett vom Business trennen, um seine Batterien wieder vollständig aufladen zu können." Einfach so die Beine hochlegen geht beim 55-Jährigen aber auch dann nicht: "Für mich ist wichtig, dass ich auch in den Ferien aktiv sein kann, zum Beispiel auf dem Bike."


Wichtig ist für Di Filippo auch seine Familie, also seine Frau, seine Tochter und seine zwei Enkelkinder im Alter von zehn und sechs Jahren. "Ich geniesse die Zeit, die ich mit ihnen verbringen darf sehr. Ich war in den letzten 30 Jahren viel unterwegs und sie hatten immer Verständnis für mich und meinen Job. Umso schöner ist es, dass ich nun wieder hier in der Schweiz in Zürich stationiert und öfters zu Hause bin."

Bescheidene Kochkünste

Wie viele Länder Giovanni Di Filippo schon bereist hat, weiss er nicht, "es waren aber sehr viele und um den ganzen Globus." Am meisten angetan haben es ihm der Nahe Osten sowie die Golfstaaten und Länder wie Qatar, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Saudi Arabien und Oman.

Was die Küche betrifft, so bevorzugt der ehemalige Leistungsschwimmer aber andere Länder. "Natürlich gehören bei mir Pasta, Tomaten und Mozzarella sowie mediterrane Gerichte auf den Tisch. Ich habe aber auch die asiatische Küche schätzen gelernt, die sehr gesund ist." Die eigenen Kochkünste schätzt Di Filippo derweil als recht bescheiden ein. Dafür kennt er sich mit Technik und Gadgets umso besser aus und versucht, die IT bewusst auch zu Hause einzubringen. "Aber in einem gesunden Mass, und nicht so wie in einigen asiatischen Ländern, wo die Technik das Leben bestimmt."


Neben viel Technik findet man in Di Filippos Zuhause in Wollerau auch viel Papier. Er ist zwar kein typischer Bücherwurm, liest aber in seiner Freizeit trotzdem viel und sehr gerne, vor allem die aktuelle Wirtschaftspresse. Das letzte Buch, das er gelesen hat, war "King of Oil", eine Biografie über den Rohstoffhändler Marc Rich.

Bauen und verändern, aber auch umsetzen

Marc Rich hat laut der "Weltwoche" den Welthandel revolutioniert. So hohe Ziele hat sich Di Filippo nicht gesteckt. Aber: Es macht ihm Spass, immer wieder neue Herausforderungen anzunehmen, Strategien zu verändern, Teams zu entwickeln und neue Geschäftsfelder zu erschliessen. Er sieht sich als eine Art Architekt. "Ich konstruiere aber nicht nur und verabschiede mich dann, ich setze anschliessend auch um." Letzteres hat er bereits mehrfach bewiesen, seit er 1987 beim französischen Honeywell-Konzern in die IT eingestiegen ist. (mv)

Kommentare
Lieber Giovanni, sehr gutes und authentisches Interview. Du kannst stolz sein auf deine Karriere. Weiterhin VIEL Erfolg und happy $elling! Gerade heute hat man es erlebt mit der Wahl von Trump: Never ever give up - win with persistence! Diesen winning Spirit lebst du wie kaum ein anderer und das habe ich immer an dir bewundert. Good luck & take care, Andi
Mittwoch, 9. November 2016, Andreas Knoepfli



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