Salt zeigt sich in einer Medienmitteilung enttäuscht vom Ergebnis des Mobilfunk-Netztests der deutschen Zeitschrift "Connect" ("Swiss IT Reseller"
berichtete), der von den Konkurrenten
Sunrise und
Swisscom dominiert wurde, die beide mit dem Prädikat "überragend" versehen wurden und je 973 von 1000 möglichen Punkten erhielten. Salt musste sich derweil mit der Note "gut" begnügen und erreichte in der Endwertung 845 Punkte. Das Resultat habe bei Salt "Überraschung und viel Unverständnis" ausgelöst. Es sei "offensichtlich, dass es zwischen dem, was Connect misst, und dem alltäglichen Kundenerlebnis einen deutlichen Graben gibt". Zudem weise der Test verschiedene Mängel auf.
So werde zum Beispiel die Technologie Voice over LTE (VoLTE), die von Sunrise und Swisscom eingesetzt wird, nicht aber von
Salt, unverhältnismässig stark gewichtet, obwohl sie laut Salt das Kundenerlebnis nur geringfügig beeinflusse. Auch nutze "Connect" keine Crowdtesting-Elemente, die sich während der letzten 12 Monate als der neue Standard des Netzwerktestens etabliert hätten. Ebenfalls angeprangert wird das Fehlen von Messkriterien für die Beurteilung der Abdeckung im Innern von Gebäuden, wo Mobilfunkkunden mehrheitlich ihre Zeit verbringen würden. Und schliesslich berücksichtige "Connect" die Frage der Volumen- und/oder Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht, welche im Schweizer Mobilfunkmarkt ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal darstellten. Salt sei der einzige Mobilfunkanbieter, der seiner gesamten Kundenbasis uneingeschränkten Zugang zu seiner 4G+ Technologie gewähre – ohne jegliche Volumen- oder Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Auch Andreas Schönenberger, CEO von
Salt Mobile, spart nicht mit Kritik an der Zeitschrift "Connect" und deren Netztest: "Connect hat dieses Jahr dem Netzwerk von Salt eine tiefere Note attribuiert als 2016. Angesichts der Investitionen, die wir 2016 und 2017 in unsere Netzwerkinfrastruktur getätigt haben, richtet sich dieser Angriff hauptsächlich gegen unsere Mitarbeiter, die jeden Tag auf dem Terrain im Einsatz stehen, gegen unsere Schweizer Lieferanten und gegen unsere Kunden. Es ist doch überraschend festzustellen, dass die beiden Mobilfunkanbieter, welche Zusatzdienstleistungen von Connect beziehen, ex aequo den Test gewinnen und mit dem Prädikat “hervorragend“ beglückt werden. Dass dasselbe Deutsche Privatunternehmen bestimmt, wie gemessen wird, welche Koeffizienten genutzt werden und wie Resultate präsentiert werden, entspricht nicht der Best Practice unserer Industrie. Dies ist auch deshalb bemerkenswert, weil es in Ländern wie dem Vereinigten Königreich oder Frankreich Beispiele von abgestimmten Quality of Service (QoS) Kampagnen gibt. In den genannten Ländern wird die verwendete Methodologie transparent zwischen den Mobilfunkanbietern diskutiert und die Messungen werden von einer unparteiischen, nichtgewerblichen nationalen Organisation durchgeführt."
Es sind happige Vorwürfe an die Adresse von "Connect", die Salt und CEO Schönenberger äussern. Es ist ausserdem nicht das erste Mal, dass der Geschäftsführer des Schweizer Mobilfunkanbieters mit seinen Aussagen für Schlagzeilen sorgt. Erst am vergangenen Sonntag beschwerte sich Schönenberger über die für 2018 geplante Frequenzvergabe durch den Bund und drohte mit einem möglichen Wegzug von Salt aus der Schweiz, wenn das Unternehmen gegenüber dem Konkurrenten
Swisscom benachteiligt würde ("Swiss IT Reseller"
berichtete).
Immerhin sieht sich Salt auch in der Pflicht, den eigenen Service zu verbessern, und verspricht, man werde während den nächsten zwölf Monaten und auch danach weiterhin mit Hochdruck an der Verbesserung der Netzabdeckung und -kapazität arbeiten.
(luc)