Update: Chip-Mangel: 3M-Chemiewerk muss aufgrund hoher Umweltbelastung schliessen
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Update: Chip-Mangel: 3M-Chemiewerk muss aufgrund hoher Umweltbelastung schliessen

In Antwerpen steht ein Chemiewerk von 3M, das die Umwelt und die Menschen im Umkreis von 5 Kilometern nachweislich belasten soll. Aus diesem Grund ist 3M gezwungen, das Werk auf unbestimmte Zeit zu schliessen. Das Werk produziert rund 80 Prozent der von der Halbleiterindustrie weltweit benötigten Kühlflüssigkeit.
5. April 2022

     

3M muss sein Chemiewerk in Zwijndrecht bei Antwerpen auf unbestimmte Zeit schliessen. Grund dafür ist die jahrzehntelange Freisetzung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), wie "Heise" unter Berufung auf den Zwischenbericht der flämischen PFAS-Kommission schreibt. Die Chemikalien, welche sich schwächend auf das Immunsystem auswirken und möglicherweise Krebs verursachen sollen, seien bislang in die Luft verdunstet und haben die Umgebung in einem Umkreis von 5 Kilometern rund um das Werk bereits nachweislich belastet.

Dem Bericht zufolge liefert 3M aus dem betroffenen Werk heraus weltweit rund 80 Prozent der Kühlflüssigkeit, welche von der Halbleiterindustrie – unter andrem von Samsung, TSMC, Intel und SK Hynix – bezogen wird. Die betroffenen Chiphersteller sollen mit ihren bestehenden Lagerbeständen noch ein bis drei Monate durchkommen. Danach dürfte es ohne entsprechende Alternativen zu Engpässen kommen, was die ohnehin bestehenden Lieferprobleme der Chiphersteller noch einmal verschärfen dürfte.


3M zahlt aktuell 275 Millionen Euro zur Bekämpfung der Umweltschäden und entschädigt Landwirte mit einem Gesamtbetrag von 10 Millionen Euro. Die Summe dürfte allerdings noch steigen. "Heise" stellt in Frage, ob sich die Modernisierung des Chemiewerks für 3M wirtschaftlich lohnt. Das Unternehmen generiert mit diesem Werk "nur" rund 321 Millionen der insgesamt 35,4 Milliarden Euro Umsatz.

Update:
Wie 3M gegenüber "Swiss IT Reseller" erklärt, ist 3M Zwijndrecht weiterhin in Betrieb. Die im Artikel implizierte komplette Schliessung des Werkes entspreche nicht der Wahrheit. "Wir führen eine nicht PFAS-bezogene Fertigung durch und arbeiten daran, zuvor stillgelegte PFAS-bezogene Fertigungsprozesse wieder in Gang zu bringen", schreibt 3M, und fügt an: "Als führender Anbieter von Spezialflüssigkeiten, einschliesslich Wärmeträgerflüssigkeiten, die in Halbleiteranwendungen eingesetzt werden, nehmen wir unsere Verantwortung ernst." Das Team von "Swiss IT Reseller" entschuldigt sich für die ungenaue Berichterstattung. (af)


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