Laien fällt es oft schwer, sich anhand zweidimensionaler Pläne vorzustellen, wie künftige Bauprojekte dereinst aussehen werden. “Der Abstraktionsgrad von Bauplänen ist sehr hoch”, sagt Tobias Matter von der
Hochschule Luzern. “Das führt dazu, dass sich die Leute oft schlecht informiert fühlen, nicht auf Augenhöhe mitwirken können und dann etwa Einsprachen erheben.” Matter und sein interdisziplinäres Forschungsteam haben folgenden Lösungsansatz für das Problem entwickelt: Sie visualisieren die Pläne in Augmented Reality (AR). AR ergänzt die Realität um digitale Objekte. Diese werden auf den Bildschirmen von Tablets und Smartphones auf die Umgebung projiziert.
Wie die Hochschule Luzern mitteilt, haben die Forschenden nun zusammen mit Planteam S AG, SINUS AG und der Stadt Luzern ein grossen Innosuisse-Projekt gestartet. Die Agentur für Innovationsförderung des Bundes unterstützt dieses mit über 450'000 Franken. Das Projektteam soll dabei mehrere Bauprojekte in Augmented Reality begleiten. Letztlich soll auf Basis solcher Fallbeispiele ein modulares AR-Toolkit inklusive methodischer Leitfaden entstehen. Ziel ist, dass die Projektpartner sich aus diesem digitalen Werkzeugkasten die passende AR-Visualisierungs- und Interaktionsform aussuchen und an die Bedürfnisse ihres jeweiligen Bauprojekts anpassen können.
Erstmals kommt dabei auch die Akustik ins Spiel. Wird man am aktuellen Standort von einem neuen Gebäude oder einer Lärmschutzwand beispielsweise von Strassenlärm abgeschirmt, können AR-Nutzer dies mit Hilfe von Kopfhörern selber simulieren.
(dok)