Microsoft integriert Cloud-Kompetenzen
Quelle: Microsoft Schweiz

Microsoft integriert Cloud-Kompetenzen

Microsoft integriert die bestehenden, losgelösten Cloud-Partner-Programme in die vorhandene Struktur des Microsoft Partner Network. Den Silber-Status gibt’s im ersten Jahr gratis.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2014/09

     

Microsoft hat im Rahmen der Worldwide Partner Conference 2014 (WPC) Änderungen rund um die Cloud-Programme verkündet. Nach der Auflösung des Cloud Essen­tials Programm werden nun noch die drei weiteren Cloud-Programme Cloud Accele­rate, Cloud Deployment und Azure Circle durch drei Kompetenzen abgelöst und gleichzeitig ins Microsoft Partner Network – quasi Microsofts Dach für sämtliche Partner-Kompetenzen – integriert. Gemäss Yannic Ganguillet, Marketing Manager Microsoft Partner Network bei Microsoft Schweiz, geht es bei dem Schritt um «die Integration der Cloud in die Standard-Partner-Network-Struktur von Microsoft, um so den Partner-Channel bestmöglich mitzunehmen auf diese Reise in die Cloud.»
Die Cloud-Programme waren laut Ganguillet bislang quasi losgelöst von der Standard-Partnerstruktur, weil es Microsoft im Zuge der aufkommenden Cloud-Thematik in erster Linie darum ging, dem Channel möglichst schnell und unkompliziert Mittel in die Hand zu geben, um sich als Cloud-Partner auf dem Markt zu positionieren. «Microsoft bot den Cloud-Pionieren dabei viele Anreize. So gab es für Cloud-Partner durchs Band 250 Office-365-Lizenzen zum Gebrauch als Teil des Programms. Es war aber auch von Anfang an klar, dass diese Cloud-Programme mittelfristig nicht losgelöst von den übrigen Microsoft-Partner-Programmen bleiben können.»

Drei neue Cloud-Kompetenzen

Die neuen Kompetenzen rund um das Thema Cloud bei Microsoft wurden mit den Bezeichnungen Small and Midmarket Cloud Solutions, Cloud Productivity sowie Cloud Platform versehen. Die Kompetenz Small and Midmarket Cloud Solutions ist für Partner gedacht, die Office 365 an KMU ausliefern. Die Cloud-Productivity-Kompetenz richtet sich an Partner, die Grosskunden mit Office 365 bedienen. Und die Cloud-Platform-Kompetenz schliesslich betrifft Windows Azure.
Für jede der drei Kompetenzen gibt es – wie im Microsoft Partner Network üblich – den Status Silber- oder Gold-Partner. Im Gegensatz zu den meisten anderen Microsoft-Kompetenzen aber richtet sich im Cloud-Bereich für die Erlangung der beiden Status die Voraussetzungen nicht primär nach den üblichen Microsoft Certified Professionals (MCP). Stattdessen wird der Silber- oder Gold-Status durch Performance erreicht.
Konkret heisst das: Den Silber-Status bei der Kompetenz Small and Midmarket Cloud Solutions bekommt man für 150 Office-365-Nutzer von mindestens 15 verschiedenen Kunden während der letzten zwölf Monate, den Gold-Status gibt es für 300 Nutzer bei 30 Kunden. Bei der Cloud-Productivity-Kompetenz muss ein Partner für den Silber-Status 500 Office-365-User, für den Gold-Status 1500 User während der letzten zwölf Monate vorweisen können. Bei der Cloud-Platform-Kompetenz schliesslich ist der Status umsatz­abhängig. Für einen Azure-Konsumations-Umsatz von 25’000 Dollar in den letzten zwölf Monaten gibt es den Silber-, für 100’000 Dollar den Gold-Status.

Der Nutzen von Silber und Gold

Damit ein Partner Cloud-Lösungen verkaufen kann, muss er aber nicht zwingend über eine der neuen Cloud-Kompetenzen verfügen. Es reicht, als Partner bei Microsoft registriert zu sein. Yannic Ganguillet erklärt: «Ein Partner kann – wie dies auch bei anderen Kompetenzen der Fall ist – auch ohne Cloud-Kompetenz Office 365 verkaufen und bekommt Provision. Eine Kompetenz ist primär eine Auszeichnung oder ein Gütesiegel für einen Partner, dass er sich strategisch mit einem bestimmten Thema befasst.»
Als Partner mit Kompetenz profitiert ein Wiederverkäufer aber von verschiedenen Vorteilen, beispielsweise internen Nutzungsrechten für die Cloud-Produkte sowie von Beratungsstunden durch Microsoft und Support-Dienstleistungen etwa im Bereich Pre-
Sales oder bei technischen Anliegen. Ausserdem bekommt er das Kompetenz-Logo, das für Marketingzwecke verwendet werden kann. Und er wird auf Pinpoint – Microsofts Marktplatz für potentielle Kunden – priorisiert gelistet.

Bestehende Partner bekommen Silber-Status

Um den Status als Silber- und als Gold-Partner im Cloud-Umfeld zu erhalten, muss der Channel-Partner zum einen die bereits erwähnten Bedingungen erfüllen, zum anderen wird auch eine Gebühr fällig. Im Rahmen der Umstellung ist es nun so, dass für den Silber-Status bei Cloud-Kompetenzen im ersten Jahr gar keine Gebühr erhoben wird. Damit können die rund 300 Schweizer Partner, die Teil der bisherigen (kostenlosen) Cloud-Programme waren und die nun alle automatisch Silber-Partner in einer der neuen Cloud-Kompetenzen werden, in Ruhe entscheiden, ob sie weiter die Silber-Kompetenz haben wollen, die Gold-Kompetenz ins Auge fassen oder künftig gar keine Cloud-Kompetenz wünschen. Natürlich ist die Kompetenz auch für «Cloud-Neulinge» im ersten Jahr kostenlos.
Umgesetzt wurden die Änderungen rund um die Cloud-Kompetenzen per Anfang September. Daneben gab es auch noch eine Reihe weiterer Neuerungen im Microsoft Partner Network. Unter anderem wurden die Gebühren für die verschiedenen Kompetenzen als Gold- und Silber-Partner, die bislang jährlich 5100 beziehungsweise 2200 Franken betrugen, um bis zu 10 Prozent gesenkt. Eine weitere Änderung betrifft zudem eine neue Datacenter-Kompetenz, die zwei bisherige Kompetenzen in diesem Umfeld ablöst. Solche Änderungen seien aber regelmässig üblich und durch den Markt bedingt, wie Ganguillet abschliessend erklärt. (mw)


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