Er ist eine loyale Person, hat er doch seit Abschluss seines Studiums nur für ein Unternehmen gearbeitet. Die Rede ist von Christopher Erz, Country General Manager Personal Systems, und von seiner Verbundenheit zu HP. «Ich habe das Unternehmen an einem Anlass der Uni kennengelernt und mich nach einem Gespräch schnell für HP entschieden. Ich habe also direkt von der Uni zu HP gewechselt», erinnert sich Erz. Den Einstieg bei HP Deutschland fand der gebürtige Deutsche im Finanzbereich, wo er von HP gekaufte Firmen in das Unternehmen integriert hat. «Diesen Job habe ich drei Jahre gemacht, danach wechselte ich 2007 zu HP Schweiz.» Dass es dazu kam, verdankt Christopher Erz auch Gabriel Meinhard, der bei HP dazumal die Partnerorganisation leitete und heute als Managing Director von Tech Data Schweiz amtet. «Ich habe einen Mitarbeiter von Gabriel bei einem Training in Deutschland kennengelernt. Ich wollte mich beruflich verändern, mehr in Richtung Business, und er hat jemanden gesucht», so Erz, der Gabriel Meinhard laut eigener Aussage viel zu verdanken hat. «Er war ein guter Lehrmeister».
Ebenfalls als grossen Lehrmeister bezeichnet Erz Marcel Borgo, der heute Hewlett Packard Enterprise in der Schweiz leitet, und unter welchem er den Business-Finance-Bereich für die Personal Systems Group verantwortete. «Ich bin dankbar, dass ich mit Marcel Borgo zusammenarbeiten durfte. Ich habe sowohl von Gabriel Meinhard als auch von Marcel Borgo sehr viel profitiert», weiss sich Erz glücklich zu schätzen.
Nach einigen weiteren Zwischenstationen bei HP kam dann schliesslich im April dieses Jahres Adrian Müller, Chef von HP Schweiz, auf ihn zu und bot ihm den Posten als General Manager Personal Systems an. «Nebst dem Produktmanagement verantworte ich nun auch den Vertrieb für Grosskunden sowie die gesamte Profit & Loss für Personal Systems. Bedenkzeit habe ich keine gebraucht, da ich Adrian als Chef sehr schätze und dies natürlich ein absoluter Traumjob und eine Herausforderung ist», so Erz.
Bilderbuchkarriere
Der bisherige HP-Werdegang des heute 37-Jährigen liest sich wie eine Bilderbuchkarriere. So erstaunt es auch nicht, dass Erz nie das Verlangen hatte, ein anderes Unternehmen kennenzulernen. «Ich habe immer wieder eine Chance und eine neue Herausforderung bekommen und konnte mit vielen verschiedenen Managern zusammenarbeiten», erzählt Erz. Und fügt an: «Ich bin in das Business reingewachsen, durch die Unterstützung von sehr erfahrenen IT-Markt-Kennern. Ich hätte mir vor zehn Jahren nie träumen lassen, dass ich einmal das Personal Systems Geschäft leite. Damit ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Wohin es ihn beruflich in Zukunft ziehen wird, lässt Erz allerdings offen. «Ich bin ja noch nicht so alt. Wichtig ist für mich aber, dass ich den jeweiligen Job, den ich gerade habe, sehr gut mache. Ich möchte mit Sicherheit erfolgreich sein.»
Dabei ist er sich bewusst, dass Erfolg abhängig vom Team ist. «Meine Hauptaufgabe ist es, das richtige Team zusammenzustellen, wie ein Dirigent, der sein Orchester aufstellt. Das ist das wichtigste an meinem Job.» Als Chef zählt für ihn letztlich die Leistung. «Dazu muss jeder Verantwortung übernehmen. Jeder kann wählen, wie er am besten zum Ziel kommt. Am Schluss muss einfach das Ergebnis stimmen.»
Abends bleibt der PC aus
Trotz seines Strebens nach Erfolg will Erz allerdings auf keinen Fall seine Familie vernachlässigen. Zusammen mit seiner Frau, die er während des Studiums kennengelernt hat – «neben dem Diplom war sie quasi meine letzte Errungenschaft am Ende des Studiums» –, hat Erz zwei Kinder im Alter von vier und zwei Jahren. «Die beiden sind noch recht klein, und wenn ich abends nach Hause komme, stelle ich recht schnell von der Arbeit ab, fordern sie doch meine ganze Aufmerksamkeit.» Nach Arbeitstagen voll mit Meetings und Kundenbesuchen steht Erz denn auch ab 19:00 Uhr nicht mehr für seine Arbeitskollegen zur Verfügung: «Abends bleibt der PC aus, und ich bin telefonisch nur noch in Notfällen erreichbar. Das ziehe ich strikt durch. Mir ist es sehr wichtig, dass ich etwas von den Kindern habe und sie auch etwas von mir.» Im Gegenzug dafür steht er morgens jeweils schon um 6:30 bei HP auf der Matte. «Das hat zudem den Vorteil, dass ich mit den Kollegen, die dann auch schon hier sind, frühstücken kann. Durch diesen Austausch mit Kollegen aus allen Bereichen erfährt man Dinge, die man sonst nicht unbedingt hören würde.»
Studium durch Ski-Unterricht finanziert
Abschalten kann Erz aber nicht nur bei seiner Familie, sondern auch beim Tennis. «Ich habe in meiner Kindheit viel Tennis gespielt. Nun habe ich wieder damit angefangen und bin an meinem Wohnort in Muri dem Club beigetreten. Ich spiele nun auch Interclub, und es macht mir grossen Spass.» Zudem verfügt Erz über die Skilehrerlizenz vom deutschen Skiverband – «als Skilehrer habe ich einen Teil meines Studiums finanziert». Heute unterrichtet er nicht mehr, nimmt aber an den Fortbildungen teil, damit er seine Lizenz behalten kann. «Das grosse aktuelle Projekt ist nun, dass meine zwei Kinder Skifahren lernen.» Dabei ist die Leidenschaft bislang vor allem auf seine zweijährige Tochter übergesprungen. «Mein Sohn bevorzugt noch den Schlitten», erzählt Erz lachend. Die Passion für Traktoren teilen die zwei hingegen. «Wir haben dieses Jahr Ferien auf dem Bauernhof gemacht, und mein Sohn war genauso fasziniert von den Traktoren wie ich.» Diese Begeisterung kommt bei Erz nicht von irgendwoher. «Meine Grosseltern hatten einen Bauernhof, und ich wollte bis in meine Teenager-Zeit Bauer werden. Letztlich habe ich mich dagegen entschieden, weil ich gesehen habe, wie kleine und mittelgrosse Betriebe in Deutschland quasi keine Möglichkeit zum Überleben hatten. Aber es steckt noch immer viel Herzblut darin.»
Christopher Erz
Christopher Erz ist in der Nähe von Stuttgart in einem kleinen Weindorf aufgewachsen – «ich trinke daher gerne auch mal ein gutes Glas Wein». Er hat zwei Schwestern und dadurch gelernt, sich durchzusetzen, wie er schmunzelnd meint. Sein Vater ist pensionierter Maschinenbauingenieur und seine Mutter arbeitete als Kinderkrankenschwester. Nach der Schule hat Erz eine Banklehre absolviert. «Ich hatte keine Lust mehr auf Schule und wollte mein eigenes Geld verdienen.» Doch bereits während der Lehre habe er gemerkt, dass das nicht alles sein könne und studierte deshalb im Anschluss Betriebswirtschaft. Während des Studiums war Erz ein halbes Jahr in den USA bei einem Maschinenbauunternehmen tätig, seine Diplomarbeit schrieb er bei IBM in Deutschland, bevor er schliesslich seine Karriere bei HP startete. Christopher Erz ist verheiratet, hat einen Sohn (4 Jahre) und eine Tochter (2 Jahre) und lebt mit seiner Familie im aargauischen Muri.
(abr)