Dropbox geht mit Ingram Micro auf Partnersuche

Der Online-Speicherdienst Dropbox nimmt verstärkt Unternehmenskunden ins Visier. Dabei helfen sollen Ingram Micro und viele neue, lokale Partner.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2016/05

     

Im März hat Dropbox die Zahl von 500 Millionen Usern weltweit erreicht und monatlich kommen aktuell rund 10 Millionen neue Nutzer dazu. Mit diesem Wachstum wächst natürlich auch die Datenmenge, die das Unternehmen zu speichern hat, rasant. Mittlerweile hat man mit 500 Petabyte eine kritische Masse erreicht, wie Oliver Blüher, Country Manager DACH bei Dropbox, vor kurzem an einem Treffen mit «Swiss IT Reseller» in Zürich erklärt hat.
Vor diesem Hintergrund hat sich der Online-Speicherdienst oder Experte für die Datei-basierte Zusammenarbeit, wie sich das Unternehmen heute lieber vorstellt, entschieden, nach einer langjährigen Zusammenarbeit mit Amazon Web Services nun auch eigene Datacenter aufzubauen. In den USA wurden bereits die ersten eigenen Rechenzentren, mit für die eigenen Bedürfnisse optimierter Hardware, in Betrieb genommen. Im dritten Quartal wird Dropbox, so Blüher, in Frankfurt auch ein erstes Datacenter in Europa eröffnen.

Business-Angebote sollen bekannter werden

Dropbox beschäftigt mittlerweile über 1500 Mitarbeiter weltweit. Seit drei Jahren ist das noch junge Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco auch in Europa zu Hause, genauer gesagt in Dublin. Im letzten Jahr wurden ausserdem Büros in Paris und London eröffnet und vor einigen Wochen ein weiteres in Amsterdam. Im DACH-Raum hat der Online-Speicherdienst noch keine Niederlassung. Das werde sich aber sicher bald ändern, meint Blüher. Offiziell gibt es die Dropbox Germany GmbH bereits, mit Sitz in Hamburg, wie die Visitenkarte des DACH-Chefs und eine kurze Google-Suche verraten.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz zählt Dropbox 30 Millionen Nutzer. Zahlen nur für die Schweiz kann Blüher keine nennen. Er erklärt aber, dass ein signifikanter Anteil der erwähnten 30 Millionen Nutzer aus unserem Land stammen und die Schweiz ein wichtiger Markt sei – auch weil es hier attraktive Unternehmenskunden gebe. Für Unternehmen hat Dropbox mit Dropbox Business und Dropbox Enterprise zwei Angebote, die im Gegensatz zum Angebot für Privatkunden, wie Blüher gesteht, in der DACH-Region leider noch nicht so bekannt sind. Daran will er noch arbeiten, auch zusammen mit dem Channel.

Zusammenarbeit mit Distributor Ingram Micro

Dropbox möchte, gerade mit Blick auf Firmenkunden, in Zukunft verstärkt auf den Channel setzen und mit lokalen Partnern zusammenarbeiten. Dazu hat man im April das in den USA bereits bestehende Distributionsabkommen mit Ingram Micro auch auf Europa und die DACH-Region ausgeweitet sowie einen ersten Channel Manager in der Region eingestellt. «Das Ziel ist es, hunderte Partner so schnell wie möglich anzuziehen und mit ihnen zu arbeiten», erklärt Hank Humphreys, Head of Global Channel Sales bei Dropbox.
Für sich gewinnen will der Speicherdienst Unternehmen und Partner dadurch, dass man den Kunden mit den eigenen Produkten im Gegensatz zur Konkurrenz laut Blüher in keinen Stack zwingt, also unabhängig und offen ist, und kein Programm und keine Plattform präferiert. Zudem habe man kein Werbe-basiertes Geschäftsmodell, erklärt der DACH-Chef. «Das heisst, dass man bei uns für einen Service bezahlt. Aber nicht mit Daten, sondern mit Geld.»
Im vergangenen November hat Dropbox an seiner Open Konferenz in San Francisco ausser­dem das Dropbox Partner Network angekündigt. In diesem Quartal will das Unternehmen nach dem Entwickler-Teil nun auch noch den Vertriebsteil des Netzwerks lan­cieren. Noch lässt sich Humphreys aber nicht in die Karten blicken. Der Channel-
Chef verspricht lediglich verschiedene Mitgliedsebenen und entsprechende Vorteile. (mv)


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