Veritas verspricht sich Einfachheit durch Trennung
Quelle: Veritas

Veritas verspricht sich Einfachheit durch Trennung

Durch die Trennung von Symantec erhofft sich Veritas wieder mehr Fokus auf die Kernkompetenzen und kürzere Entscheidungswege.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2015/11

     

2004 kaufte Symantec für 13,5 Milliarden Dollar den Information-Management-Spezialisten Veritas und stösst ihn nun wieder ab, wie Mitte August bekannt wurde. In einer Investorengruppe rund um The Carlyle Group hat Symantec für Veritas einen Käufer gefunden, der bereit war, für das Unternehmen 8 Milliarden Dollar auf den Tisch zu legen. Doch was bedeutet der Verkauf für Veritas? Markus Mattmann, Managing Director Schweiz & Österreich bei Veritas, begrüsst die Trennung von Symantec und Veritas, wie er im Gespräch mit «Swiss IT Reseller» verrät. «Bis Ende Jahr sind wir noch Symantec. Danach wird sich Symantec ausschliesslich um Security und Veritas um Information Management kümmern», so Mattmann. Und er ergänzt: «Als Veritas übernommen wurde, dachte man, dass Security und Information Management zusammenrücken werden.
Doch der Markt hat sich nicht in diese Richtung entwickelt.» Ein weiterer Grund für die Trennung sei zudem gewesen, dass man so wieder vermehrt den Fokus auf das jeweilige Kerngeschäft legen könne. Ausserdem sorge der Schritt für Klarheit. Es sei nun einfacher zu entscheiden, in welche Produkte man investieren wolle. Und Markus Mattmann spricht von einer Vereinfachung im Feld, sprich für den Pre- und Post-Sales. «Die Verkäufer wissen wieder genau, auf was sie sich konzentrieren müssen. Und die Partner erhalten direkte Ansprechpersonen und die Kunden eine noch kompetentere Beratung», verspricht der Managing Director Schweiz & Österreich.

Nummer eins als Ziel

Auch wenn Veritas aktuell noch zu Symantec gehört und erst ab 1. Januar 2016 als eigenständige, nicht an der Börse notierte Privatfirma operieren wird: Seit dem Sommer verfügt man über getrennte Standorte und bereits im April 2015 wurde das Unternehmen in zwei Bereiche geteilt. «Ab dann wusste jeder Mitarbeiter, ob er künftig für Symantec oder Veritas arbeiten wird», so Mattmann. Dabei habe sich gezeigt, dass gerade in Europa die meisten Mitarbeiter für Veritas tätig sind, was laut Mattmann damit zusammenhängt, dass in Europa das meiste Business auf Veritas-Seite gemacht werde. «In den USA ist das ein bisschen anders, aber Europa ist noch nicht soweit, was Security angeht.»
Künftig stehen bei Veritas wieder die vier Produktbereiche Backup und Recovery, Archiving und Governance, Data Insights und Availabilty im Zentrum, zu welchen sich auch The Carlyle Group bekannt hat. «Die vier Gruppen haben sich in den vergangenen Jahren unterschiedlich entwickelt. Während wir im Bereich Backup und Recovery klar die Nummer eins sind im Markt, sind wir mit den anderen Segmenten auf die Plätze vier oder fünf abgerutscht. Das wollen wir nun korrigieren», erklärt Mattmann die Ziele von Veritas.
Um diese zu erreichen, verspricht der Managing Director im Bereich Archiving und Governance Investitionen, «die uns hier in Zukunft noch ein bisschen anders positionieren werden». Und in der Availabilty-Sparte habe man kürzlich eine neue Produktlinie angekündigt. Ausserdem verspricht Mattmann über alle Bereiche hinweg vereinfachte Lizenzierungen sowie generell eine Vereinfachung für Kunden und Partner. Aber auch Akquisitionen werden nicht ausgeschlossen, um die Ziele zu erreichen. «Dabei geht es allerdings mehr um Produkte oder Technologien, um unser Portfolio zu vervollständigen und um uns vom Markt und den Mitbewerbern zu differenzieren. Der Fokus liegt dabei auf der Cloud und auf Software-defined Storage», so Mattmann.

Kaum Änderungen für Partner

Für die Partner soll sich durch die Trennung wenig ändern. «Auch unter Symantec gab es keine Durchmischung der Partner: Entweder haben sie Symantec-Lösungen oder Veritas-Produkte verkauft. Von daher war es sehr einfach, die Partner ‹aufzuteilen›», betont Mattmann. Aktuell arbeite man nun an einem Veritas-Partnerprogramm, das schon bald vorgestellt werden soll. Was das neue Programm allerdings beinhalten wird, darüber verrät Mattmann nichts. Und zur Partnerlandschaft in der Schweiz meint er: «Wir wickeln 98 Prozent unseres Geschäfts über Partner ab, sind also eine sehr partnerfreundliche Firma. In den Bereichen Backup und Recovery sowie Governance und Archiving sind wir mit Partnern gut abgedeckt. In den Segmenten Availability und Software-defined Storage gibt es derweil noch Ausbaubedarf», so Mattmann.



Ausprobieren und wachsen

Abschliessend verspricht der Managing Director für die Schweiz und Österreich: «Wir waren mit Symantec sehr komplex. Veritas wird auch mit 8200 Mitarbeitern nie diese prozessgetriebene Firma sein wie Symantec. Wir werden eine schlagfertige Firma mit kurzen Entscheidungswegen und Kompetenzen in der Region sein und Sachen ausprobieren, die wir vorher nicht konnten.»
Dabei ist sich Mattmann aber auch bewusst, dass Veritas Wachstum zeigen muss. «Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass Carlyle uns in der Hoffnung gekauft hat, das Business auszubauen.» (abr)


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