McData breitet sich aus

McData baut mit eigenen Produkten und durch Übernahmen sein Produktearsenal für den Kampf mit Erzrivale Brocade und Neuankömmling Cisco deutlich aus.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/15

     

McData, Marktführer im High-end-Segment der Fibre Channel Switches (Directors) für Speichernetzwerke (SANs), hat sein Portemonnaie geöffnet und wird zwei Start-ups kaufen. Nishan soll etwa 85 Millionen Dollar kosten, Sanera 102 Millionen Dollar.
Zusätzlich erwirbt McData eine 15%-Beteiligung am ASIC-Hersteller Aarohi. Dieser soll Technologie für McDatas zukünftige «Smart»-Switches liefern, auf denen Storage-Management-Software betrieben werden kann.
McDatas stolzer Slogan, dass man durch diese Aktionen die Speichernetzwerkerei neu definiere, scheint eher übertrieben – aber sicher baut der ehemalige EMC-Sprössling seine Position im Konkurrenzkampf mit den Hauptgegnern Brocade und Cisco damit aus.

IP-Technologien...

Dabei geht es um Technologiebereiche, die heute noch kleine Umsätze generieren aber in der Zukunft eine grosse Rolle spielen dürften – und in denen die Hauptkonkurrenten bereits Produkte auf den Markt gebracht oder angekündigt haben.
Einerseits sind das IP-Technologien für SANs. Nishan beschäftigt sich mit iSCSI, hat aber vor allem das Protokoll iFCP entwickelt. iFCP dient zur Verbindung von einzelnen SAN-Netzwerken über IP. Die konkurrierende Technologie ist das FCIP-Protokoll.
Dieses hat gewisse Nachteile, ist aber einfacher und wird von weitaus mehr Herstellern unterstützt, unter anderem Brocade und Cisco. Unter der Ägide von McData soll Nishan nun im Gegensatz zu früher auch mit dieser Technologie arbeiten und den Kunden eine Wahlmöglichkeit geben.

...und «Monster»-Switches

Sanera stellt sehr grosse Directors her. Das grösste Modell hat 256 Ports und kann in virtuelle Teil-SANs partitioniert werden. Cisco hat auch schon so einen Brocken auf dem Markt, während McDatas grösster Director gegenwärtig 140 Ports bietet. Directors mit möglichst hoher Portzahl im Angebot zu haben, ist bei der Konsolidierung der immer mehr ausufernden SANs von Grossunternehmen wichtig.
Für beide Technologiebereiche hatte McData bereits Eigenentwicklungen in der Röhre, aber durch die Übernahmen kann das Unternehmen einige Zeit einsparen.

Weiter Richtung KMU

McDatas Akquisitionen sind wichtig für die Zukunft, noch ist aber für das reale Gegenwartsbusiness McDatas eigenes, gerade lanciertes Produkt bedeutender. Mit dem Fibre Channel-Switch Sphereon 4300 erweitert McData sein Produktespektrum nach unten und peilt einen Kundenbereich an, der auch für kleinere Systemintegratoren und VARs interessant ist: KMU, speziell auch Neueinsteiger, die von Direct Attached Storage (DAS) auf ein SAN umsteigen wollen.
Der Sphereon 4300 ist wie schon der Sphereon 4500 mit der Flexport-Technologie ausgerüstet. Zusätzliche Ports können bei Bedarf im laufenden Betrieb freigeschaltet werden und müssen erst dann bezahlt werden. «Dieses Feature sei bei den Kunden ein grosses Argument», erzält Dieter Zinniker, der Chef von McData Schweiz, da sich der Preis relativ linear mit der Portzahl erhöhe.
Beim Sphereon 4500 kann der Kunde 8, 16 oder 24 Ports benützen, beim Sphereon 4300 sind es jetzt 4, 8 oder 12 Ports. Beim Preis geht McData auf Kampfkurs: Eine 12-Port-Konfiguration soll gemäss Hersteller etwa gleich viel kosten wie ein 8-Port-Angebot der Konkurrenz. (hjm)


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