Die Lausanner Elca-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2005 beeindruckende Resultate erzielt. Das auf Systemintegration, Softwareentwicklung und Consulting spezialisierte Unternehmen, das lediglich 5 Prozent des Umsatzes mit Produktverkauf erwirtschaftet, steigerte den Umsatz um 7,3 Prozent auf 50 Mio. Franken und den Gewinn vor Zinsen und Abschreibungen um 138 Prozent auf 3,6 Mio. Franken. Der Reingewinn betrug stolze 2,012 Mio. Franken.
Elca beschäftigt heute 300 Mitarbeiter in Lausanne, Zürich, Bern und Genf sowie 70 in Vietnam.
Das Elca-Management stellte kürzlich die laut eigenen Angaben älteste Informatikfirma der Schweiz — Elca wurde 1968 gegründet — der Öffentlichkeit näher vor. CFO Laurent Wasserberg meinte, die letzten fünf Jahre seien schwierig gewesen, obwohl Elca seit 20 Jahren immer schwarze Zahlen geschrieben habe. Mit der Etablierung in den Bereichen Document Management und Document Printing hätte man sich aber in den letzten Jahren einen Namen machen können. Elca verfügt in diesem Bereich nicht nur über diverse Patente, sondern auch über namhafte Kunden (wie die SBB, die französischen und spanischen Staatsbahnen sowie diverse Veranstalter), deren Endkunden sich mit dem selbst entwickelten Ticketing-System Tickets zu Hause übers Web herunterladen und ausdrucken.
Zuversicht, aber keine Euphorie
Das Unternehmen ist neben dem Transportsektor v. a. in der Finanzindustrie, in der Versicherungs- und Gesundheitsbranche sowie im öffentlichen Sektor tätig. Ausser Document-Management sind die wichtigsten Tätigkeitsgebiete Security sowie Business Intelligence und CRM. Marketing und Sales Director Christian Hunziker ist für das laufende Jahr «sehr zuversichtlich», gab aber zu bedenken, dass zwar Kunden wieder bereit seien, mehr Geld für IT-Projekte auszugeben, dafür aber immer mehr verlangen würden: «Die Unternehmen wollen immer mehr und bessere Arbeit in immer kürzerer Zeit, und das erst noch zu einem tieferen Preis, damit mit Einsparungen wieder neue Projekte in Angriff genommen werden können.»
Um Kosten einzusparen, setzte
Elca einerseits auf Software-Entwicklung in Fernost und andererseits auf Open Source. «Da wir eigene Entwicklungen der Open-Source-Community zur Verfügung stellen, profitieren wir im Gegenzug von den Entwicklungen der anderen, was uns erhebliche Einsparungen ermöglicht», sagt Hunziker. (mh)