Dass die Cebit vor der Tür steht, bemerken Redaktoren aufgrund der Nachrichtenflut im elektronischen Postfach. Interessante und weniger interessante Produkte werden von den Herstellern als Weltneuheit angepriesen und auf der Cebit vorgestellt. Die Redaktion von IT Reseller hat für sie ein paar Schmankerl und Highlights als Beispiele für die Vielfalt des Angebots ausgewählt.
Datenaustausch zwischen Behörden
Siemens gilt als wichtiger Partner im E-Government-Forschungsprojekt «Guide» der EU. Mit seiner Trusted and Secure Transaction-Plattform ist auch
Siemens Schweiz mit von der Partie. Ursprünglich als militärisches Führungsinformationssystem entwickelt, dient die Plattform heute der Integration verschiedener Idenditätsservices und als Basis für den sicheren Datenaustausch zwischen Behörden und Organisationen. Die Plattform basiert auf einer Dezentralisierung der Architektur bei konsequenter aufteilung der Funktionalitäten in eigene Komponenten oder Services. Applikationen und Datenquellen werden über Adapter angeschlossen, ohne die Autonomie der einzelnen Systeme einzuschränken. Einsatzbereiche werden bei Regierungen und im Gesundheitswesen gesehen.
Halle 9, Stand C50
Virtuelle Schauspieler mit Köpfchen
Grosse Menschenmengen in Kinofilmen kommen immer häufiger aus dem Computer. Der Software-Entwickler Massive Software war beispielsweise in den Hollywood-Filmen «Herr der Ringe» und «Fluch der Karibik» für die Massenszenen verantwortlich. Jetzt stellt die Firma ihren Kunden lernfähige Figuren zur Verfügung, die sich einer Situation angemessen verhalten sollen. Die künstliche Intelligenz der virtuellen Figuren lässt sich jedoch nicht nur für realistische Filmszenen nutzen, sondern kommt auch dann zum Einsatz, wenn es darum geht, das Verhalten von Menschenmassen auf Fluchtwege z.B. in einem Stadion durchzuspielen.
Halle 14, Stand G38
Sparsame Prozessoren mit Power
Der Chiphersteller
Intel präsentiert auf der Cebit neue Prozessoren, die im 45-Nanometer-Fertigungsprozess hergestellt werden. Darunter finden sich auch die ersten solchen Chips für Notebooks. Die neue Technologie führt zu einer Verdoppelung der Transistorendichte. Damit werden die Prozessoren deutlich leistungsfähiger als ihre Vorgänger, glänzen aber gleichzeitig mit niedrigem Energieverbrauch. Sie ermöglichen damit längere Akkulaufzeiten und kleinere Computer. Geräte, bei denen diese Technologie zum Einsatz kommt, werden an der Cebit zu sehen sein.
Pavillon P33
Informiert im Strassenverkehr
Der taiwanische Hersteller Aibelive präsentiert an der Cebit ein sprachgesteuertes System für Automobilisten. So können sie sich während der Fahrt informieren, ohne dabei abgelenkt zu werden. Das Tool mit dem Namen «Carputer» versorgt den Fahrer auf Kommando mit Informationen zur Verkehrs- oder Wetterlage sowie beispielsweise zu Börsenkursen. Auch Radiosender können allein durch das Nennen des Namens der gewünschten Station gewechselt werden. Mit dem Carputer kann ebenso telefoniert wie aufs Internet zugegriffen werden. Ob das Checken der Mailbox den Fahrer nicht doch ein wenig ablenkt, sei dahingestellt.
Halle 19, Stand D36
Testschlafen ohne Drähte
Drahtlos präsentiert sich das Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme. Nicht für Diabetiker, sondern für Menschen mit Schlafapnoe-Syndrom. Bisher müssen diese Patienten zur genauen Diagnostik in ein Schlaflabor fahren und sich dort, dutzendfach verkabelt, für ein bis zwei Tage ins Bett legen. Der Fraunhofer-Prototyp «Sleep-Bee» eines multisensoriellen ambulanten Schlafsystems zeigt, dass es auch anders geht: Dank Funktechnik ist eine Verkabelung nicht mehr nötig. Weil sich das System dadurch einfacher bedienen lässt, kann der Patient alle Analysen zu Hause im eigenen Bett absolvieren.
Halle 8, Stand B13
Genügsame USV
Von seiner grünen Seite präsentiert sich der Hersteller von unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV) Cyber Power Systems. Die sogenannte «Green Power Technologie», so das Versprechen, reduziert den Stromverbrauch einer USV um rund 75 Prozent. So brauche eine 2200VA USV-Anlage im Schnitt 315 kWh pro Jahr. Eine vergleichbare «grüne» Stromversorgung aus dem eigenen Haus dagegen nur 68 kWh. In kostenintensiven Ländern wie Norwegen können so pro Gerät rund 94 Euro pro Jahr an Stromkosten eingespart werden. Drei Modelle der sparsamen USV sind an der Cebit zu sehen.
Halle 12, Stand E52
Fingerabdruck sichert Geldtransfer
Diebe haben beim mobilen Kartenlese- und Geldtransfer-Terminal des Ausstellers M.Pos Limited einen schweren Stand. Die Identifikation des Nutzers erfolgt über eine Fingerabdruckerkennung. Die Daten werden über GSM, GPRS oder CDMA übermittelt, die genutzte Technologie verschlüsselt das Verfahren laut Hersteller so sicher, dass sie nicht geknackt werden können. So wird auch die Datenübertragung an unsichere Netzwerke verhindert und verunmöglicht den unerlaubten Zugriff von aussen. Auch gefälschte Fingerabdrücke sollen sofort erkannt werden.
Halle 25, Stand F86
Alles rund um Virtualisierung
In Zusammenarbeit mit der Cebit hat der IT-Lösungsanbieter
Magirus auf einem Gemeinschaftsstand mit einer Fläche von 170 Quadratmetern das Virtualisierungsforum initiiert. Es soll die zentrale Anlaufstelle für sämtliche Fragen rund um das brandaktuelle Thema sein.
Vmware, Marktführer für Virtualisierungs-Software, legt den Fokus auf Desktop-Virtualisierung und Virtualisierungslösungen für kleine und mittlere Unternehmen. Ausser VMware sind auch
BEA Systems, Avocnet,
Datacore,
Falconstor, Mysoft IT und Platespin mit ihren Lösungen präsent. Fachvorträge, Fallstudien und Diskussionen runden das Angebot ab.
Halle 2, Stand A30 (Markus Gross)