CEO Urs Schaeppi zieht für das erste Halbjahr 2020 eine positive Bilanz: "In einem anspruchsvollen Marktumfeld erzielten wir ein praktisch stabiles Betriebsergebnis." Insgesamt erzielte
Swisscom im ersten Halbjahr einen Umsatz von 5,44 Milliarden Franken, 3,9 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Der operative Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank um 1,4 Prozent auf 2,21 Milliarden Franken.
Im gesättigten Schweizer Kerngeschäft erwirtschaftete Swisscom einen Umsatz von 4,096 Milliarden Franken (-3,9%). Der Umsatzrückgang bei Swisscom Schweiz um 165 Millionen sei vor allem getrieben durch den anhaltenden Preisdruck und die Auswirkungen von Covid-19, so das Unternehmen. Rund ein Viertel davon (41 Millionen Franken) entfällt auf Roaming. Positiv entwickelt sich derweil das Geschäft in Italien: Das Umsatzwachstum bei Fastweb beträgt im Vergleich zum Vorjahr 56 Millionen Euro (+5,3%).
Der Rückgang im Kerngeschäft konnte dank verbesserter Effizienz grösstenteils aufgefangen werden. Das konsolidierte Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) liegt mit 2,208 Milliarden Franken um 32 Millionen unter dem Vorjahr. Im Schweizer Kerngeschäft reduzierte sich der EBITDA um 1,2 Prozent, bei Fastweb hingegen erhöhte er sich um 4,6 Prozent (in EUR). Unter dem Strich resultiert mit 736 Millionen Franken ein Reingewinn, der vor allem als Folge des tieferen EBITDA um 44 Millionen oder 5,6 Prozent unter dem Vorjahr liegt.
Bis Ende 2021 will Swisscom alle Gemeinden mit Ultrabreitband erschliessen und so auch abgelegenen Ortschaften Zugang zu Ultrabreitband ermöglichen. Zudem will Swisscom bis Ende 2025 die Glasfaserabdeckung in Haushalten und Geschäften (FTTH) gegenüber 2019 auf bis zu 60 Prozent verdoppeln.
Das 4G/LTE-Netz von Swisscom deckt gemäss dem Unternehmen per Ende Juni 2020 99 Prozent der Schweizer Bevölkerung ab. Seit Ende 2019 versorgt Swisscom 90 Prozent der Schweizer Bevölkerung mit 5G mit Geschwindigkeiten bis zu 1 Gbit/s. Um das Potenzial von 5G zu nutzen und Daten effizienter und schneller übertragen zu können, brauche es aber die Erneuerung bestehender und den Bau neuer Antennen mit 5G+.
Auch die Zahl der TV- und Breitbandanschlüsse bleibt hoch, die Nachfrage nach Bündelangeboten hält an. Privatkunden würden besonders das flexible Abo Inone schätzen. Per Ende Juni 2020 verzeichnete Swisscom im Privatkundensegment 2,39 Millionen Inone Kunden. Inone macht im Privatkundensegment 68 Prozent aller Mobilfunkabos und 72 Prozent der Festnetz-Breitbandanschlüsse aus, 45 Prozent der Kunden nutzen ein kombiniertes Angebot.
Die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse und der TV-Anschlüsse gingen im ersten Halbjahr leicht zurück. Der rückläufige Trend bei der traditionellen Festnetztelefonie verlangsamt sich aufgrund der abgeschlossenen Migration auf IP: Ende Juni 2020 verzeichnete Swisscom 1,56 Millionen Festnetz-Telefonieanschlüsse, was einem Rückgang von 30'000 Anschlüssen im ersten Halbjahr 2020 entspricht.
Der Markt für Geschäftskunden sei derweil weiterhin durch hohen Preisdruck und neue Technologien geprägt. Der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten sank im Vergleich zum Vorjahr um 8,0 Prozent auf 868 Millionen Franken. Die Nachfrage nach Cloud, Security sowie IoT-Lösungen steige weiter an, so der Telco. Der Umsatz im Lösungsgeschäft nahm im ersten Halbjahr 2020 um 14 Millionen Franken zu (+2,7%).
Swisscom erwartet für 2020 unverändert einen EBITDA von rund 4,3 Milliarden Franken sowie Investitionen von rund 2,3 Milliarden. Vor allem als Folge von Covid-19 rechnet Swisscom aufgrund des kleineren Roaming-Volumens mit einem leicht tieferen Nettoumsatz von rund 11 Milliarden Franken (bisher rund 11,1 Mrd.). Entwickelt sich das Geschäft wie geplant, so beabsichtigt
Swisscom, der Generalversammlung 2021 für das Geschäftsjahr 2020 eine unveränderte Dividende von 22 Franken pro Aktie vorzuschlagen.
(swe)