Mit 464 Fusionen und Übernahmen wurden 2024 in der Schweiz laut
KPMG 4 Prozent weniger Transaktionen als noch ein Jahr zuvor vollzogen. "Die wirtschaftlichen Unsicherheiten haben die M&A-Aktivitäten im Vergleich zu den starken Nach-Corona-Jahren nochmals leicht gebremst, da die Unternehmen wie auch die Finanzinvestoren stark mit sich selbst beschäftigt waren", erklärt Timo Knak, Leiter Deal Advisory von KPMG Schweiz. Beachtlich ist jedoch, dass das Volumen dennoch deutlich gestiegen ist: von 72 Milliarden auf 115 Milliarden Dollar. Und für das laufende Jahr geht KPMG wieder von einer leichten Zunahme der M&A-Aktivität aus, insbesondere im Bereich von Private Equity und weiteren Carve-outs bei grösseren Konzernen.
Besonders aktiv war 2024 der Industriesektor. Fast jede fünfte Transaktion entfiel auf diesen Markt. Gleich dahinter folgt die Telekommunikations-, Medien- und Technologiebranche mit insgesamt 75 Transaktionen. Hier sorgten grosse Deals wie unter anderem die Übernahme von Vodafone Italia durch
Swisscom für einen deutlichen Volumenanstieg von 1,1 Milliarden (2023) auf 25,8 Milliarden Dollar. Besonders interessant ist der Bereich Software, auf den 53 Prozent der Deals entfallen, gefolgt von IT-Services mit 20 Prozent und Hardware & Electronics mit 11 Prozent. Für 2025 rechnet KPMG für einen leichten Anstieg der M&A-Aktivitäten in der Telekommunikations-, Medien- und Technologiebranche, getrieben durch Themen wie KI, Automation, Cybersecurity und Cloud. Besonders relevant bleibt dabei der Bereich Software.
Schweizer Unternehmen haben im vergangenen Jahr zudem deutlich mehr ausländische Firmen übernommen als umgekehrt: Bei fast der Hälfte aller Transaktionen (221 Fälle) kauften Schweizer Unternehmen ausländische Unternehmen beziehungsweise Unternehmensanteile. Ausländische Firmen haben wiederum nur 107 Schweizer Unternehmen oder Unternehmensanteile übernommen. "Schweizer Unternehmen sind dank hoher Liquidität und robuster Bilanzen für Fusionen und Übernahmen sehr gut aufgestellt und bei der Akquisition von ausländischen Unternehmen seit Jahren sehr aktiv", so Timo Knak.
(sta)