Zum vierten Mal erschien die «MA Comis». Darin erfasst die Werbemedienforschungsgesellschaft Wemf die Internet-Nutzung der Deutschschweizer. Schwerpunkt sind diesmal Nutzungsverhalten und E-Commerce.
Die beliebteste Tätigkeit im Netz ist nach wie vor E-Mails schreiben (97%), es folgen Suchmaschinen nutzen (88%), im Telefonbuch bzw. Fahrplänen nachschlagen (75%) und Routenpläne konsultieren (67%). Online telefonieren will dagegen fast niemand (4%).
Internet als Arbeitsinstrument
Das Spass-Surfen ist auf dem absteigenden Ast, Internet wird mehr und mehr zum Arbeitsinstrument. Waren 2001 noch 64 Prozent der Surfer einfach zum Vergnügen im Netz unterwegs, so sind es nach aktuellen Zahlen nur noch 54%. Durch die zielgerichtetere Herangehensweise werden Suchmaschinen immer beliebter. Ihre Nutzungsquote stieg von 72 Prozent in 1999 auf mittlerweile 88%.
Bezahlen unbeliebt...
Immer mehr Anbieter von Web-Angeboten versuchen, ihre Services bezahlpflichtig zu machen. Allerdings hat bisher nur eine kleine Minderheit der Nutzer bereits für genutzte Services bezahlt. An der Spitze liegen hier Programm-Downloads, für die bereits 15 Prozent mindestens einmal die Kreditkarte gezückt haben. 45% können sich zumindest vorstellen, eines Tages dafür zu löhnen, während 38% das auch in Zukunft nicht tun wollen.
Auf Platz zwei liegt das Abrufen von Informationen aus Archiven und Datenbanken, für das 9% bereits bezahlt haben und 44% es sich zumindest vorstellen können. Es folgen Musik herunterladen (8%: bereits bezahlt / 46%: vorstellbar), SMS via Internet senden (7%/24%), sich über die Börse informieren (6%/20%), Online-Spiele spielen (6%/25%) und Telefonverzeichnisse konsultieren (6%/22%). Videofilme haben erst 3% kostenpflichtig heruntergeladen, aber gleich 42% können es sich künftig vorstellen.
...aber unvermeidlich
Allgemeinere Informationen oder Dienstleistungen werden es weiterhin schwer haben, den Internet-Nutzern die Kreditkartennummer zu entlocken. Allerdings sind sich 53% der Internet-Nutzer bewusst, dass künftig vermehrt für Internet-Angebote bezahlt werden muss. Insgesamt haben 62% mindestens einmal via Internet eingekauft, 1999 waren es noch 43%.
Wenn der Schweizer aber kauft, dann am liebsten von einheimischen Anbietern (84%), es folgen Anbieter aus Deutschland (27%) und Nordamerika (11%).
Suchmaschinen wichtige Quelle
Nach wie vor werden vor allem Bücher online gekauft (56%), aber auch Eintrittsbillette, Platzreservationen für Veranstaltungen oder CDs werden gern online bestellt. Beim Auffinden von Internet-Shops helfen vor allem Suchmaschinen (56%) und Webkataloge. Auch Hinweisen aus dem Bekanntenkreis oder Printmedien wird nachgegangen. Newsletter oder Plakatwerbung führen dagegen nur wenige Shopper zum Laden. Auch Bannerwerbung und Hinweise in der Werbung bzw. im Radio wirken nur wenig. (ava)