Infomatec angeklagt

22. Januar 2001

     

Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) hat gegen den deutschen Software-Hersteller Infomatec und ihre Ex-Vorstände Alexander Häfele und Gerhard Harlos eine Schadenersatzklage in Höhe von fünf Millionen Mark eingereicht. Infomatec wird beschuldigt unrichtige Adhoc-Meldungen herausgegeben und somit den Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben zu haben.

Bereits im November hatten mehr als 20 Anleger, die sich um ihr Vermögen geprellt sahen, Klagen gegen Infomatec eingereicht, woraufhin Harlos und Häfele wegen Kursbetrug, Insidergeschäften und falscher Darstellung der Unternehmensverhältnisse festgenommen wurden. Beide hatten nach den getürkten Adhoc-Meldungen Aktien für rund 28 Mio. Mark verkauft. Sie sitzen derzeit noch in Untersuchungshaft.


Der Rechtsanwalt der SdK, Werner A. Meier, beruft sich u.a. auf § 400 des Aktiengesetzes, wonach Vorstandmitglieder keine falschen Angaben machen dürfen. Die Firma wird nun ebenfalls verklagt, da sie als Absender der Adhoc-Meldungen aufgetreten sei.

Momentan soll der genaue Kreis der Geschädigten ermittelt werden. Investoren, die sich geschädigt sehen, können sich dem Verfahren noch anschließen. (sk)


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