Eine E-Mail, die im Rahmen eines Antitrust-Verfahrens gegen Microsoft publik wurde, sorgt für Aufsehen. Die Mail wurde Anfang 2004 von Windows-Chef Jim Allchin an Steve Ballmer und Bill Gates gesendet. Unter anderem warnte Allchin in dem Schreiben die beiden Microsoft-Köpfe, Microsoft befinde sich auf dem falschen Weg. Man habe vergessen, wo die Probleme und die Kunden liegen, und was sichere, performante Produkte ohne Fehler bedeuten würden. Zwar erkenne er nebst zufälligen Funktionen auch visionäre Ansätze, jedoch würden diese zusammen kein gutes Produkt ergeben.
Am meisten Aufsehen sorgt aber die damalige Aussage von Allchin, er würde sich einen Mac kaufen, wenn er nicht bei Microsoft arbeiten würde.
Aufgrund der Wellen, welche die veröffentlichte Mail geschlagen hat, sah sich Allchin nun gezwungen, die Dinge ins rechte Licht zu rücken. Im Windows Vista Team Blog schreibt der Microsoft-Manager, dass Kommentare aus dem Kontext gerissen wurden. Die E-Mail sei drei Jahre alt und die Worte seien absichtlich dramatisch gewählt, um seinen Standpunkt klarzumachen. Dieser Punkt sei damals gewesen, dass Microsoft Änderungen vornehmen müsse, und dass diese Änderungen eilten. Dies habe man getan. Man habe den Entwicklungsprozess grundlegend geändert und das Vista-Projekt Mitte 2004 neu lanciert. Heute habe man mit Vista ein phänomenales Produkt, seiner Meinung nach das beste Stück Software, das es gibt.
Selbstkritisch zu sein sei Teil der Philosophie von
Microsoft. Seine Überzeugungen und die Qualität der Produkte vor alles andere zu setzen, sei eine Pflicht bei dem Unternehmen. So gesehen sei seine E-Mail ein grossartiges Beispiel dafür, wie Microsoft auf das fokussiere, was richtig für den Kunden sei. (IW)