Der IT-Dienstleister
Nextiraone Schweiz geht in den Besitz von Sunrise über. Mit diesem Kauf will der Schweizer Telekom-Anbieter seine Position am Business-Markt stärken. Nextiraone soll in den Brand Business Sunrise integriert werden, wodurch ein Full Service Provider für KMU und grosse Unternehmen entstehe, der Dienstleistungen in verschiedenen Bereichen wie zum Beispiel Cloud Computing anbiete. «Sunrise will sich im Geschäftskundenbereich als Full Service Provider im Markt etablieren und zur klaren Nummer 2 und einzigen ernst zu nehmenden Alternative neben dem Marktführer aufsteigen. Im Bereich des Integratorengeschäfts verfügten wir bisher intern nicht über das Know-how und die Ressourcen, die notwendig sind, um nachhaltig und langfristig weiter zu wachsen. Der Zusammenschluss mit Nextiraone Schweiz komplettiert unser Portfolio», begründet Jon Erni, Executive Director Business
Sunrise, den Deal gegenüber «Swiss IT Reseller».
Für Nextiraone habe man sich entschieden, weil beide Unternehmen bereits in der Vergangenheit bei Kundenprojekten gut zusammengearbeitet hätten, führt Erni weiter aus. Ausserdem handle es sich bei den Unternehmen um nahezu komplementäre Organisationen, so dass man sich perfekt ergänze.
Nextiraone-Management bleibt
Abgeschlossen werden soll der Zusammenschluss in den kommenden Wochen. Dann erhöht sich die Mitarbeiterzahl von
Sunrise um über 10 Prozent auf fast 1800 Angestellte. Davon werden fast 400 Mitarbeitende neu im Geschäftskundenbereich tätig sein. Auch das Nextiraone-Management bleibt dem Telekom-Anbieter erhalten. «Alle Mitglieder des aktuellen Management Teams von
Nextiraone Schweiz werden an Bord bleiben und die Kontinuität über die nächsten zwölf Monate sicherstellen. Mit der Mehrheit der Mitglieder haben wir bereits klare Abmachungen bezüglich der zukünftigen Aufgabe», so Erni.
Erinnerungen an Ascom-Deal
Kritische Stimmen vergleichen den aktuellen Deal mit dem Ascom-Business-Communication-Kauf vor einigen Jahren. Nur drei Jahre nach der Übernahme wurde der Geschäftsbereich an Aurelius verkauft. Nun will
Sunrise im Business-Segment wieder durchstarten. Dabei stellt sich allerdings die Frage, wieso der Telco dazumal Sunrise Business Services (SBC), das durch den Ascom-Deal entstanden war, nicht behalten hat. Jon Erni erklärt: «Das Outsourcing von Sunrise Business Services war in der damaligen Strategie alternativlos. Mit der neuen Strategie unter dem Eigentümer CVC ist ein klares Wachstum geplant - gerade auch im Bereich der Geschäftskunden. Dazu gehört auch das Integratorengeschäft. Mit
Nextiraone Schweiz an Bord ist Business Sunrise noch schlagkräftiger und kann den positiven Weg noch konsequenter fortsetzen als bisher.»
Die Zukunft von Business Sunrise
Business
Sunrise habe sich seit dem Launch des Sub-Brands im Januar 2010 sehr positiv entwickelt, bilanziert Erni: «Im ersten Halbjahr 2011 haben wir zum Beispiel bei der Anzahl Kunden um 22 Prozent, im Bereich Mobile sogar um 29 Prozent zugelegt.» Durch die Akquisition von
Nextiraone werde man zum grössten privaten Gesamtanbieter von Kommunikationslösungen für Geschäftskunden in der Schweiz. «Wir möchten unsere derzeitige Position festigen und unseren Marktanteil kontinuierlich erhöhen. Das bedeutet, dass wir deutlich über 10 Prozent Marktanteil erreichen wollen», so Erni. Und er verspricht, dass man in den kommenden Monaten unter anderem im Bereich Cloud Services von Sunrise hören werde.
(abr)