Also ABC in der Gegenoffensive

«The Empire Strikes Back» – Mit einer Reorganisation, signifikanten Verbesserungen der Einkaufskonditionen und einer rauschenden Party hat sich Also ABC zurückgemeldet. Die Konkurrenz wird leiden.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/13

     

Vor 400 Kunden und einigen Hundert Mitarbeitenden zerschlug Also-ABC-Chef Marc Schnyder (Bild) am vorletzten Freitag ein riesiges Sparschwein aus Ton mit dem Vorschlaghammer. Wenn auch die Symbolik vielleicht ein bisschen verunglückt war (wessen Sparschwein? Und warum zerschlagen? – Sparschweine wollen gefüttert werden), so kam die Botschaft unter den versammelten mittleren und kleineren Also-Kunden bestens an.
Der grösste Schweizer Distributor will einem verbreiteten und von der Resellerschaft oft beklagten Übel zu Leibe rücken: Den hohen Portokosten. Ab 1. August wird der Schweizer Klassenprimus in der Distribution für Nachlieferungen auf Lager-Artikel keine Transportkosten mehr berechnen. Damit setzt Also ein deutliches Zeichen. Reseller sollen nicht mehr für Mängel beim Hersteller oder Distributor bestraft werden. Der Schritt zeugt von Selbstvertrauen und einem gesunden Stolz auf die eigenen Beschaffungssysteme.
Ausserdem wird Also ABC in Zukunft keine Transportkosten mehr für Bestellungen ab 5000 Franken (exkl. MwSt) berechnen. Doch damit nicht genug. Reseller, die sich ab
1. August zu einer Lieferfrist von 48 Stunden bereit erklären, bezahlen 40% tiefere Transportkosten. In diesem Fall werden die Bestellungen «verdichtet», das heisst zusammengefasst und erst am Morgen des nächsten Tages fakturiert und ausgelie-
fert.
Es sei IT-mässig sehr komplex gewesen, diese Möglichkeit einzurichten, sagt Marc Schnyder. Ein Grund dafür ist, dass heute etwa 40% der Bestellungen elektronisch einlaufen und man bei Also ABC selbstverständlich jegliche manuelle Eingriffe in die Lieferkette vermeiden wollte. Ein Reseller, der von der 48-Stunden-Lieferfrist Gebrauch macht, kann übrigens jederzeit einzelne Bestellungen vorziehen, bezahlt dann allerdings die normalen Portokosten.

Reorganisation

Der Emmener Disti hat sich eine neue Organisation verpasst. Entsprechend den angepeilten Märkten gibt es nun vier Geschäftsbereiche: «Distribution» (Fachhandel, VARs) unter der Leitung des Ex-Swip-Chefs Daniel Kuster, «Consumer» (Retail) unter der Leitung von Herbert Gasser, «Technology» (Sun, Networking, Security, Storage), geleitet von Harry Wojnowski und den Wachstumsbereich «Logistic Services» unter dem Chef Marc Schnyder höchstpersönlich.

Party


Bisher dachten wir immer, Actebis Nyon sei der Disti mit der landauf, landab besten Party. Seit vorletztem Freitag macht Also ABC den Romands Platz 1 in der internen Party-Rangliste der IT Reseller-Redaktion streitig. Man sparte in Emmen weder Kosten noch Phantasie, um etwa 400 Resellern und den eigenen Leuten ein rauschendes Fest zu bereiten. Ganz konnte Also aber den urschweizerisch-seriösen Charakter nicht ablegen: Das Aufgebot an mehr oder minder martialischen Sicherheitsleuten liess unbefugtem Treiben keine Chance. (hc)


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