Es ist ein trauriges Ende, das der deutsche Computer-Hersteller Maxdata genommen hat. Ein Blick auf die Website zeigt eine knappe Stellungnahme, die mit den Worten beginnt: «Werter Fachhandelspartner, wie Sie den Medienberichten der vergangenen Tage vermutlich entnehmen konnten, hat die in Asien börsennotierte Quanmax Inc., eine Beteiligung des weltweit zweitgrössten Serverherstellers Quanta, die Maxdata-Markenrechte erworben.» Dieser Schritt habe die Marke Maxdata gerettet, heisst es weiter. Den Medien war überdies zu entnehmen, dass die Marke Belinea ebenfalls weiter existieren soll. Der Notebook-Assemblierer Brunen IT habe die Marke übernommen, wusste unsere deutsche Schwesterzeitschrift IT-Business zu berichten. Kein Wort dazu allerdings auf der Website von
Maxdata, auch nichts darüber, ob nun die Belinea-Monitore, zu früheren Zeiten ebenso ein Vorzeigeprodukt deutscher Wertarbeit, damit vom Markt verschwinden werden.
Maxdata war ja bereits vor einiger Zeit in diverse Firmen zersplittert worden, sodass für die Produktion und den Service unterschiedliche Unternehmen zuständig sind - oder waren. Der Produktionsstandort in Würselen (die Firma heisst übrigens Manulogs) wird definitiv aufgegeben. Nachdem es bis vor kurzem noch hiess, man hätte sich mit den Investoren geeinigt, ist der Handel in letzter Minute gescheitert. Nicht einmal für die Immobilie hat man einen Nachmieter finden können.
Offenbar soll aber jemand an der Service-Tochter SLP Solutions interessiert sein, oder vielmehr an einem Teil der Mitarbeiter. Doch auch dazu von Maxdata selber kein Wort. Die letzte Medienmitteilung ist eine Produktmeldung vom Juni, und selbst auf diese gelangt man nur über ein Hintertürchen, das auf die Internet-Domäne der Schweizer Maxdata-Tochter führt. Diese mussten letzte Woche übrigens auch die deutschen Händler benutzen, wenn sie Systemscheine abfragen oder Treiber runterladen wollten. Mittlerweile hat sich auch geklärt, weshalb Maxdata die Händler selbst nicht über die veränderten Bedingungen informiert. Aus Datenschutzgründen darf der Hersteller nicht auf die Kundendatenbank zugreifen und der neue Besitzer hat noch nicht kommuniziert, dass sich die Händler neu registrieren müssen.
All dies betrifft glücklicherweise nicht die Schweizer Maxdata-Händler. Die einzige, seit Bestehen profitable Tochtergesellschaft funktioniert mit gewissen Liefereinschränkungen wie gewohnt weiter. Marketingleiter Carlo Widmer (Bild) versichert gegenüber IT Reseller: «Maxdata Schweiz wird in der einen oder andern Form weiterbestehen.» Man führe derzeit Gespräche. Die beiden neuen Besitzer als auch das Schweizer Management sind interessiert, Maxdata Schweiz zu übernehmen. (Markus Häfliger)