Keine Spur von Krise bei
Green.ch, im Gegenteil: Der Internet Service Provider (ISP) aus Brugg investiert über 100 Millionen Franken. Im aargauischen Lupfig wird bis Sommer 2010 ein neues Datacenter gebaut, samt modernem Bürogebäude gleich nebenan. Der Spatenstich soll spätestens im Sommer erfolgen. «Das ist ein Meilenstein in unserer Firmengeschichte», meint Green.ch-CEO Adrian Schlund, der das Unternehmen seit Ende 2008 führt.
Bestehende Datacenter sind voll
Mit dem neuen Datacenter reagiert
Green.ch auf den immer knapper werdenden Platz in Rechenzentren und die gleichzeitig wachsende Nachfrage von Kunden nach Datacenter-Services. «Unsere beiden Datacenter am Hauptsitz in Brugg und in Zürich Letzigraben sind bereits seit längerem voll», erklärt CEO Schlund. Deshalb habe man im letzten Jahr in Zürich Nord ein weiteres Datacenter gekauft. Wie sich nun herausstellte, allerdings auch nur als Übergangslösung.
Das Multi-Tier-Datacenter wird dreistöckig und bietet insgesamt 10’000 Quadratmeter Nutzfläche. Wie bei allen neuen Rechenzentren werden auch in Lupfig Sicherheit
und Nachhaltigkeit grossgeschrieben. Zu den Sicherheitsfeatures gehören unter anderem ein Handrückenscanner für den Eintritt ins Datacenter und eine komplette Überwachung aller sich im Gebäude befindlichen Mitarbeiter mittels RFID-Tag. Der Nachhaltigkeit wird bereits beim Bau Rechnung getragen. Aber nicht nur: Es sind ausserdem Solarzellen geplant, mit der Abwärme werden das nebenstehende Bürogebäude sowie potentielle, weitere umliegende Gebäude geheizt und die gemieteten Server können auf Wunsch mit «grünem» Strom betrieben werden.
Gebaut wird wie erwähnt in Lupfig im Kanton Aargau. Green.ch wählte diesen Standort einerseits wegen der guten Lage zwischen den Zentren Basel, Bern und Zürich sowie andererseits wegen den hervorragenden Strom- und Datenanbindungen. 40 Megawatt sorgen für genügend Energie im Datacenter. Schnelle Glasfaseranbindungen gebe es von vielen bekannten Carriern wie
Swisscom,
Cablecom,
Sunrise oder
Colt.
Hauptsitz bleibt in Brugg
Neben dem Datacenter wird ein modernes Bürogebäude entstehen, mit Platz für bis zu 300 Mitarbeitende.Und diese sollen dereinst alle vom ISP selber stammen. Laut Schlund ist keine Vermietung geplant, denn man werde in nächster Zeit weiter wachsen. Einerseits werde man selber neue Arbeitsplätze schaffen, andererseits seien durchaus auch Übernahmen denkbar. Der Hauptsitz des Unternehmens bleibe trotz dem Neubau in Lupfig vorerst in Brugg. (Michel Vogel)