Fast zwei Drittel aller aktuell in der Schweiz verkauften PCs sind mobile Geräte. Ihr Einfluss auf den gesamten Schweizer PC-Markt ist heute sehr gross. Noch vor ein paar Jahren sah das ganz anders aus. 2003 beispielsweise, als letztmals mehr Desktop-PCs verkauft wurden als Net- und Notebooks. Seitdem wächst der Mobile-Markt. 2009 wurden gemäss dem «Weissbuch 2010» insgesamt 1,155 Millionen mobile Geräte verkauft, was 16,2 Prozent mehr sind als 2008. Zum Vergleich: Der gesamte Schweizer PC-Markt wuchs im vergangenen Jahr stückzahlenmässig nur um 3,9 Prozent.
Massgeblichen Anteil am starken Wachstum des Mobile-Markts haben die Netbooks. Im letzten Jahr wurden 192’000 Stück verkauft. Das entspricht einem Zuwachs um nicht weniger als 220 Prozent. Umgesetzt wurden mit den kleinen Rechnern 95,8 Millionen Franken. 2008 waren es noch 32,7 Millionen Franken. Das ergibt ein Umsatzwachstum von 193 Prozent.
Umsatzminus trotz Netbooks
Trotz Netbook-Boom konnte der Mobile-Markt 2009 insgesamt nicht zulegen. Der Umsatz ging um 4,2 Prozent zurück (Desktops: –17,3%). Das Minus lässt sich im Mobile- genauso wie im Gesamtmarkt durch die stark sinkenden Preise erklären. Der Durschnittspreis für ein mobiles Gerät lag 2009 17,6 Prozent tiefer als im Vorjahr (Desktops: –5,0%). Ein Business-Notebook kostet heute im Schnitt noch 1243 Franken (2008: Fr. 1398.–), während ein Laptop für den Home-User sogar für durchschnittlich 875 Franken (2008: Fr. 1036.–) zu haben ist.
Auch die günstigen Netbooks wurden 2009 noch günstiger:
480 Franken muss man für ein Home-Netbook heute im Schnitt noch bezahlen (2008: Fr. 537.–). Teurer geworden sind die Business-Netbooks, um 95 Franken im Schnitt. Allerdings fallen sie mit einem Anteil von 8,9 Prozent an allen 2009 verkauften Netbooks nicht stark ins Gewicht.
Was ein Business- und was ein Home-Netbook ist, bestimmen laut Weissbuch-Autor Röbi Weiss die Hersteller. Sie nehmen auch die schwierige Definition des Netbooks an sich vor. Vereinfacht gesagt, gehören gemäss Weiss alle Geräte mit einer Display-Diagonalen von maximal 10,6 Zoll in die Kategorie der Netbooks.
HP festigt Leader-Position
Vom stark wachsenden Mobile-Markt konnte
Acer 2009 am meisten profitieren. Im letzten Jahr konnte man nicht nur am meisten Netbooks (72'114 Stück), sondern auch am zweitmeisten mobile Geräte (213'049) überhaupt verkaufen. Damit liegt Acer sowohl im Mobile-Markt als neu auch im Schweizer PC-Gesamt-Markt auf Platz zwei, jeweils direkt hinter
HP.
Anteil- und stückzahlenmässig hat HP seine Führungsposition im Markt mit mobilen Geräten 2009 ausbauen können. Mit 33,2 Prozent Marktanteil liegt man 12,4 Prozent vor Acer (20,8%). Auf Platz drei folgt, wie im Gesamtmarkt,
Apple (11,0%). Mit 7,0 Prozent schafft es
Dell – 2009 konnte man ein Drittel weniger mobile PCs verkaufen – gerade noch auf den vierten Platz und liegt damit knapp vor
Lenovo (6,9%) und
Toshiba (6,6%). Auf den weiteren Plätzen folgen
Asus,
Sony,
FSC und
MSI.
Acer ist Netbook-König
Spannend ist der Blick auf den noch jungen Netbook-Markt. Wie bereits erwähnt, ist
Acer hier führend. Der Marktanteil liegt bei 37,6 Prozent. Dahinter lauert
HP mit 49'200 verkauften Mini-Rechnern im letzten Jahr. Das ist ein Wachstum um 1008,1 Prozent und ergibt einen Marktanteil von neu 25,6 Prozent. Drittgrösster Netbook-Hersteller ist
Asus (12,3%), mit seinem Eee-PC der Netbook-Pionier.
In den Top 10 des Netbook-Markts findet man weiter eine ganze Reihe von Herstellern, die 2008 noch gar keine solchen Geräte anboten.
Dell beispielsweise, das sich dafür gut hält und mit einem Marktanteil von 6,3 Prozent den vierten Platz inne hat. Neu vertreten sind ausserdem
Medion (1,6%),
Fujitsu (1,6%),
Samsung (1,3%) und
Sony (1,1%).
Ungebremstes Wachstum 2010
Das Wachstum des Mobile-Marktes geht laut Marktforscher Robert Weiss im laufenden Jahr ungehindert weiter. Er erwartet eine Stückzahlzunahme um 22,1 Prozent und ein Umsatzplus von 8,0 Prozent, dies trotz weiterhin deutlich fallenden Durchschnittspreisen (–11,5%). Damit würde der Mobile-Markt 2010 68,4 Prozent des Schweizer PC-Gesamtmarkts ausmachen.