Systor wird an Accenture verkauft: 520 Stellen gerettet, 100 verloren

6. Februar 2003

     

Nicht die ganze Systor, aber immerhin der grösste Teil davon dürfte gerettet sein: Accenture will einen grossen Teil der Vermögenswerte der Systor AG und der Systor Business Services AG kaufen und wesentliche Teile der Geschäftstätigkeit der Systor übernehmen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Was Systor-CEO Ulrich Kunz und wohl alle Beteiligten, die in den letzten Wochen für diese Lösung gekämpft haben, am meisten freut: 520 der gegenwärtig 620 Mitarbeitenden der Systor (einschliesslich Lehrlinge und Werkstudenten) darunter alle Angestellten der Systor Business Services AG, werden von Accenture übernommen.


Den 100 Mitarbeitenden, die ihre Stelle verlieren, wird bis Ende Februar gekündigt. Die Lohnfortzahlung für die Dauer der Kündigungsfrist ist gemäss Systor sichergestellt. Auch für das Pensionskassenproblem, erklärte uns Ulrich Kunz, habe man eine Lösung gefunden, die alle Seiten zufrieden stellen werde.

Der Vertrag mit Accenture wurde heute unterzeichnet. Er soll Ende März - rückwirkend auf den ersten März - vollzogen werden. Damit er in Kraft treten kann, müssen der Nachlassrichter und die Schlüsselkunden noch ihre Zustimmung erteilen. Die Gefahr, dass sich jemand quer stellen könnte, beurteilt Ulrich Kunz allerdings als "minim".

Bei dem Deal handelt es sich, dass muss noch einmal betont werden, nicht um eine vollumfängliche Akquisition, insbesondere die Schulden von Systor werden von Accenture nicht übernommen. Systor befand sich seit zwei Monaten in einer provisorischen Nachlassstundung, das Bezirksgericht hat nun dem Antrag auf eine definitive Nachlassstundung stattgegeben. Der Nachlassverwalter hat damit sechs Monate Zeit, die Reste von Systor geordnet zu liquidieren und einen Nachlassvertrag einzuleiten.

Für Systor-CEO Ulrich Kunz haben mit dem Verkauf von Systor an Accenture die letzten zwei Monate den bestmöglichen Abschluss gefunden. Über diese zwei Monate zieht er persönlich ein positives Fazit: "Ich bin wirklich mehr als befriedigt, dass es uns gelungen ist, die sehr loyalen Mitarbeitenden und die Kunden bei der Stange zu halten. Wir haben sogar in dieser Zeit noch neue Kunden gefunden."

Kunz selbst will jetzt noch für "einen geordneten Übergang sorgen." Per Ende Februar wird er aber aus dem Unternehmen ausscheiden und sich dann beruflich neu orientieren. (hjm)




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