Unmittelbar vor dem heutigen Beginn des Weltgipfels zur Informationsgesellschaft konnte im Streit um die Kontrolle des Internets ein Kompromiss gefunden werden. Umstritten war insbesondere die Rolle der Internet-Verwaltung ICANN, deren unbeschränkte Macht über das Internet die USA nicht aufgeben wollten. Dagegen forderten die EU und der Rest der Welt seit Jahren eine unabhängige internationale Internet-Verwaltung.
Eine solche wird es nach dem Kompromiss, auf den sich die Ländervertreter geeinigt haben, zwar immer noch nicht geben. Immerhin soll aber ein regierungsübergreifendes Forum geschaffen werden, in dem Probleme wie Viren, Spam und Netzkriminalität diskutiert werden sollen. Ausserdem sollen Vertreter privater und öffentlicher Organisationen künftig in Fragen des öffentlichen Interesses besser zusammenarbeiten. Die ICANN dagegen wird nicht entmachtet.
Eigentliches Ziel der von der UNO initiierten Tagung, die während der kommenden drei Tagen in Tunis stattfindet, ist allerdings die Überwindung der digitalen Kluft. Bis 2015 will die UNO jedes Dorf der Welt ans Internet angeschlossen haben, damit alle Menschen die Vorteile des Internet geniessen könnten. (IW)
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