Microsoft will selber verrechnen - der Channel ist enttäuscht

11. März 2009

     

Eine Aussage von Shannon Day, Director von Microsofts Saas-Programm Software Plus Services, hat in amerikanischen Channel-Medien für einigen Wirbel gesorgt. Am Sonntag sagte Day an der Veranstaltung X-Change Solution Provider 09 in New Orleans, dass Microsoft-Reseller in Kürze ihren Kunden von Online Business Applications selber Rechnung stellen dürften. Microsoft hat sich nun in einem E-Mail an das amerikanische Reseller-Medium Channelweb von Days Aussage distanziert. Es handle sich dabei um ein Missverständnis.

Stattdessen wolle man in den USA ab dem zweiten Quartal für Online-Applikationen ein Partnerprogramm anbieten, das auf den Kunden zugeschnittene Angebote erlaube. Reseller können sich dann per Web für den Deal registrieren lassen. Laut offizieller Microsoft-Aussage wolle man weiterhin, dass der Partner die Kundenbeziehungen "besitzt und verwaltet". Die Rechnungsstellung hingegen soll über Microsoft laufen.


Diese Ankündigung ist eine Enttäuschung für viele Microsoft-Partner, die aufgrund von Days Aussage hofften, auch bei den Saas-Produkten die volle Kontrolle über ihre Kundenbeziehungen zu behalten.

Microsoft hat im Juli im Rahmen seines Saas-Programms "Software plus Service" die Business Productivity Online Suite (BPOS) angekündigt. Diese beinhaltet Hosted Exchange, Sharepoint, Office Communications Server und Live Meeting und soll pro Benutzer 15 Dollar monatlich kosten.

Wiederverkäufer sollen 12 Prozent des Erstjahresumsatzes und 6 Prozent des Umsatzes der Folgejahre erhalten. Viele Microsoft-Händler befürchten jedoch, dass Microsoft die über lange Zeit aufgebauten Kundenbeziehungen abzügeln will. Die Redmonder halten hingegen an der Aussage fest, dass dies nicht die Absicht sei, Wiederverkäufer könnten weiterhin mit Integration, Anpassung und Auslieferung gutes Geld verdienen. (cdb)


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