Huawei tourt diese Woche mit einem Truck durch die Schweiz. Darin zeigt der chinesische ICT-Solution-Provider Kunden und Partnern seine aktuellen Lösungen für Unternehmenskunden. Im Rahmen dieser Roadshow lud
Huawei die Schweizer Medien zu einem Roundtable nach Dübendorf ein, um sie einerseits über die Produkte, andererseits aber vor allem über die Geschäftsstrategie und die Pläne für die kommenden Monate zu informieren.
Der Ort Dübendorf war nicht zufällig gewählt. Hier entsteht neben dem Hauptsitz in Köniz bei Bern derzeit nämlich die zweite Niederlassung in der Schweiz. Wie Sales Director Felix Kamer erklärte, will man das Büro noch diesen Sommer eröffnen. Bis Ende des Jahres, spätestens Anfang 2013, soll dann noch ein weiterer neuer Standort in der Westschweiz, vermutlich in Lausanne, dazu kommen.
Der Grund für die räumliche und örtliche Expansion liegt auf der Hand:
Sunrise wird seine Netzinfrastruktur künftig bekanntlich mit Hilfe von Huawei ausbauen, betreiben und unterhalten (Swiss IT Reseller
berichtete). In diesem Zusammenhang werden einige Mitarbeiter zwischen den Unternehmen ausgetauscht. Zudem werden laut Kamer rund 150 bis 180 Mitarbeiter von
Alcatel-Lucent, das sich bisher um das Sunrise-Netz kümmerte, zu Huawei stossen. Insgesamt wird das Team in der Schweiz damit bis Ende Jahr von aktuell etwas über 100 auf mehr als 400 Personen wachsen.
Lagert nach Sunrise auch Orange sein Netz an Huawei aus?
Apropos
Alcatel-Lucent: Der Netzwerkausrüster könnte mit
Orange vielleicht schon bald seinen nächsten Schweizer Grosskunden verlieren. Wie im Rahmen des Medien-Roundtables zu erfahren war, steckt
Huawei derzeit nämlich auch mit Orange in Verhandlungen über eine Zusammenarbeit im Bereich Infrastruktur und will "bald" einen "Durchbruch" verkünden. Wie Kamer erklärte, wäre es natürlich spannend, zwei Managed-Service-Kunden zu haben, ansonsten schwieg er sich aus. Dafür verriet er den nächsten Carrier auf seiner To-Do-Liste: UPC Cablecom.
News gab es auch aus dem Enterprise-Geschäft, in dem Huawei bekanntlich voll auf den Channel setzt. Mit
Infoniqa SQL und Boradband Networks konnte das Unternehmen seine ersten beiden Value-Added-Partner gewinnen. Ausserdem gab man bekannt, dass man bereits einige erste Kunden via Partner gewinnen konnte. Noch seien es nicht sehr viele, aber die Pipe fülle sich langsam, erklärte Channel Director Urs Wuersch.
Während Huawei im Schweizer Carrier- und Enterprise-Geschäft kräftig wächst und investiert, lässt man es mit Smartphones und Tablets hierzulande vergleichsweise langsam angehen. Die zu Beginn des Jahres angekündigten Geräte der Ascend-Familie werden erst Ende Sommer erhältlich sein. Noch steckt das Unternehmen in Verhandlungen mit den Providern.
(mv)