Seit Anfang April 2012 ist
Panasonic in der Schweiz mit einer eigenen Vertriebsgesellschaft unterwegs, die aus der inzwischen verschwundenen John Lay Electronics hervorging. Jetzt – rund sechs Monate später – zieht Urs Fischer, Country Manager von Panasonic Schweiz, im Gespräch mit «Swiss IT Reseller» eine erste Bilanz – die durchaus positiv ausfällt. Fischer: «Die Umstellung hat ziemlich gut geklappt. Wenn man bedenkt, dass wir in nur drei Monaten die logistischen und technischen Prozesse grundlegend neu gestaltet, SAP eingeführt und gleichzeitig John Lay Electronics auf die Liquidation vorbereitet haben, dürfen wir sicherlich zufrieden sein.» Man habe die Ziele für das erste Halbjahr erreichen können, so Fischers Fazit, allerdings müsse man noch am Fine-Tuning der Prozesse arbeiten und Ungereimtheiten ausmerzen. Fischer führt aus: «Der Übertritt vom Familienunternehmen in einen Weltkonzern hat grosse kulturelle Veränderungen mit sich gebracht. Einige sind gewöhnungsbedürftig, von anderen wiederum können wir in der täglichen Arbeit profitieren. Als börsenkotiertes Unternehmen sind wir den SOX Vorgaben verpflichtet. Ebenso sind Konzernrichtlinien und Reportings einzuhalten. Da braucht es noch etwas Zeit, bis wir das verinner-licht haben.»
Leistungen neu geordnet
Doch nicht nur innerhalb des Unternehmens hat es Änderungen gegeben, auch für die Partner ist einiges neu. Während John Lay Electronics die Strategie hatte, dem Handel einen Full Service aus eigenem Haus zu bieten, konzentriert sich Panasonic auf die Marketing- und Verkaufskompetenz und arbeitet im Bereich Service und Logistik mit externen Partnern zusammen. Dies hatte zur Folge, dass Leistungen «neu geordnet wurden», so Urs Fischer, der durchaus selbstkritisch anfügt, dass das Zusammenspiel aller Partner zukünftig noch weiter zu optimieren sei. Er sieht aber auch Vorteile für die Partner: «John Lay Electronics war Distributor und als Handelspartner in einem Vertragsverhältnis mit
Panasonic. Nun sind wir direkt in die Panasonic-Organisation eingebunden. Dies ermöglicht einen direkten Zugriff auf Informationen, die uns nun schneller und vollumfänglich zur Verfügung stehen. Die Wege in der Zusammenarbeit sind kürzer geworden, was unseren Handelspartnern beispielsweise bei Warenverschiebungen zur Verbesserung der Verfügbarkeit zu Gute kommt.»
Optimistisch für die Zukunft
Befragt zum Ausblick für die kommenden zwölf Monate verweist Urs Fischer auf das Weihnachtsgeschäft, das vor der Tür steht und dass man diese für den Geschäftserfolg wichtigen Monate erfolgreich meistern möchte, um die eigene Marktposition zu festigen. Ansonsten gehe es in den nächsten Monaten weiter darum, die Prozesse rund ums Thema Organisation zu optimieren. Personal-seitig wolle man den Bestand von aktuell knapp 40 Mitarbeitern halten. Entscheidend sei hier, ob
Panasonic Schweiz weiterhin gute Zahlen schreibe, ist sich Fischer bewusst. Aber: «Wir sind sehr optimistisch und blicken zuversichtlich auf die nächsten zwölf Monate.»
(mw)