Vieles unklar bei Avnet/Magirus

Anfang Oktober konnte Avnet vermelden, dass die Akquisition von Magirus abgeschlossen werden konnte. Eine entsprechende Kaufvereinbarung wurde bereits Anfang Juli dieses Jahres zwischen dem US-Distributor und dem europäischen VAD unterzeichnet, allerdings mussten die Behörden den Deal noch absegnen. Als nächstes steht nun die Integration von Magirus ins Europa-Geschäft von Avnet an. Dieser Prozess wird auch in der Schweiz passieren, wo die beiden Unternehmen ebenfalls tätig sind. Welche Auswirkungen die Magirus-Übernahme in diesem Land haben wird, ist rund ein Monat nach Bekannt­gabe des Abschlusses der Akquisition allerdings noch weitgehend unklar. «Swiss IT Reseller» hat die beiden Schweizer Country Manager der Distis, René Albert von Magirus und Maurizio Campagnaro von Avnet mit Fragen zur Übernahme und zur Zukunft in der Schweiz konfrontiert und folgende Antworten erhalten:

«Swiss IT Reseller»: Die Übernahme von Magirus durch Avnet ist abgeschlossen. Was bedeutet das nun konkret für Avnet beziehungsweise Magirus in der Schweiz?
Avnet/Magirus: Als erstes werden die EMEA-Strukturen bestimmt und die Country-Manager-Positionen definiert in Kombi­nation mit der EMEA-Go-to-
Market-Strategie. Nachdem dies abgeschlossen ist, kann mit der Organisation im Land begonnen werden und die länderspezifische Strategie weiter verfolgt werden.

Welche Auswirkungen hat der Zusammenschluss auf den Personalbestand? Werden Mitarbeiter abgebaut?
Zusammen beschäftigen Magirus und Avnet in der Schweiz heute 60 Personen. Durch den Zusammenschluss werden beide Organisationen analysiert und eine bestmögliche und effiziente neue Struktur aufgebaut, um den Value-Add-Service- und Lösungs­fokus von Avnet zu verstärken. Durch den frühen Status der Integrations-Phase ist die Definition der Strukturen im vollen Gange und die Schweizer Organisation noch nicht beschrieben. Demzufolge kann diese Frage nicht abschliessend beantwortet werden.

Wie ist die Stimmung unter den Mitarbeitern aktuell? Spürt man Unsicherheit?
Die Mitarbeiter beider Unternehmen zeigen starkes Interesse an der Migration und bieten bereits heute ihren Kunden das gesamte Produkt- und Dienstleistungs-Portfolio an. Dadurch, dass die Organisation noch nicht steht, fühlen sich die Mitarbeiter noch unsicher, wie und wo die Reise weiter geht. Längerfristig sind die Vorteile für die Mitarbeiter jedoch klar – die Akquisition wird eine vergrösserte Organisation mit sich bringen, welche den Mitarbeitern beider Firmen wiederum weitere Entwicklungs- und Karriere-Möglichkeiten bietet.


Avnet ist aktuell in Rüschlikon präsent, Magirus in Zug sowie in Petit-Lancy. Was passiert mit diesen Standorten? Werden Standorte zusammengelegt?
Zur Zeit werden mehrere Standorte evaluiert. Neben der Kosten­reduktion ist auch die Harmonisierung von zweien Kulturen wichtig, was eine Reduktion der Standorte zur Folge haben kann. Trotzdem steht der Mitarbeiter im Vordergrund und damit verbunden das Halten respektive der weitere Ausbau der Geschäftsaktivitäten.

Was ändert sich für die Kunden von Magirus und Avnet durch die Übernahme?
Die Magirus- und Avnet-Kunden werden wie gewohnt bedient und betreut. Zusätzlich können nun die Kunden vom gemeinsamen Produkt- und Dienstleistungsangebot profitieren.

Wie ist die Stimmung unter den Magirus-Kunden aktuell? Spürt man Unsicherheit?
Der Kunde wurden aktiv informiert – mit durchwegs positivem Interesse. Erste organisations-übergreifende Anfragen haben stattgefunden. Das Wachstumspotential wird für den Kunden grösser, und er kann von einer grösseren Organisation bezugnehmend auf Kunden-Services profitieren. Das kombinierte Avnet-/Magirus-Lösungsportfolio wird am Markt platziert, um den Partner in seiner Entwicklung zu unterstützen.


Was passiert mit der Marke Magirus? Wird diese von der Bildfläche verschwinden?
Im laufenden Quartal wird die Marke Magirus am Markt bestehen bleiben.
(mw)