"Schweizer ICT-Branche im Schockzustand" betitelt der Branchenverband Swico seine jüngste Mitteilung zum Swico ICT Index für das zweite Quartal 2015. Tatsächlich hat der Index, mit dem quartalsweise die Schweizer Markterwartungen in den Branchen ICT, Consumer Electronics sowie Imaging, Printing, Finishing analysiert werden, mit aktuell noch 98,3 Punkten einen Tiefststand erreicht. In allen drei Segmenten ist der Gradmesser unter 90 Punkt gefallen und widerspiegelt damit die Reaktion des Marktes auf den Nationalbankentscheid zur Aufhebung des Euro-Mindestkurses. Bis auf die Unternehmen im Consulting-Umfeld würden alle Segmente "äusserst pessimistisch" in das kommende Quartal blicken. Massive Rückgange würden in der Business Performance ebenso wie in der Auftragslage und der Investitionstätigkeit erwartet, heisst es in der Mitteilung.
Bei den Unternehmen im Bereich IT-Service fällt der Index um 16 Punkte auf knapp 99 Punkte, wobei die Erwartungen an die Umsatzentwicklung positiv bleiben und mit einem gleichbleibenden Auftragsbestand gerechnet wird.
Ähnlich präsentiert sich die Situation auch im Software-Bereich, wo der Index von 114,6 auf 97,4 Punkte einbrach. Mit Sorge werden hier insbesondere die Preisentwicklung sowie die sinkenden Investitionen beobachtet.
Eine "Phase der Degeneration" erwarten die Studienverfasser gar im Bereich IT-Technologie, wo der Index um fast 20 Punkte nachgegeben hat. Und im Bereich Imaging, Printing, Finishing musste ein erneuter Index-Rückgang um 10 Punkte auf gut 87 Punkte in Kauf genommen werden, nachdem der Index hier bereits im letzten Quartal unter Druck geraten war.
Von einer dramatischen Verschlechterung ist auch im Segment Consumer Electronics die Rede, das vom starken Franken besonders stark betroffen ist. Der seit Ende 2014 bestehende Negativtrend habe sich fortgesetzt und selbst der bisherige Tiefpunkt von Ende 2011 sei mit dem aktuellen Indexwert von 71,6 Punkten unterschritten worden.
Einzige der Consulting-Branche hat der Nationalbankentscheid offenbar kaum etwas anhaben können. Zwar fiel auch hier der Index um moderate 5 Punkte, doch bleibt man mit gut 105 Punkten im positiven Bereich. Entsprechend wird hier mit einer positiven Entwicklung sowohl beim Umsatz als auch beim Auftragseingang gerechnet.
(rd)