Die Wettbewerbskommission (Weko) hat gemäss einem Bericht in
der aktuellen "NZZ am Sonntag" ein informelles Verfahren gestartet, im Rahmen dessen überprüft wird, ob grosse Provider wie
Swisscom oder
UPC Cablecom in der Schweiz den effizienten Internetzugang zu kleineren Anbietern verhindern. Am stärksten davon betroffen sein sollen Video-Anbieter mit hohem Datenaufkommen oder deren Hosting-Partner. Ob aus dem informellen Verfahren eine Untersuchung resultieren wird, ist derweil noch ebenso offen wie die Frage, ob die Provider ihre Macht tatsächlich missbrauchen.
Auch beim Bundesamt für Kommunikation (Bakom) ist die Netzneutralität ein Thema. Im ausführlichen Bericht der "NZZ am Sonntag" wird ein Experte für Netzneutralität beim Bakom mit den Worten zitiert, dass grosse Breitbandanbieter beim Verbinden ihres Netzes durch Peering tatsächlich Druck auf andere Anbieter ausüben - mit der Absicht, dass diese dann dafür bezahlen. Ob ein solcher Druck gerechtfertigt ist oder nicht, lässt der Experte offen.
Die Zeitung kommt schliesslich zum Schluss, dass den Haushalten droht, der Willkür ihres Providers ausgeliefert zu sein, falls Interkonnektionen nicht geregelt und die Netzneutralität nicht gesetzlich festgeschrieben wird.
(mv)