Dass die Bedeutung von Managed Services und Infrastruktur aus der Cloud in den kommenden Jahren zunehmen wird, steht ausser Frage. Genauso klar ist, dass sich die Rolle des Fachhandels als reiner Wiederverkäufer von Produkten und Lösungen sowie als Implementationspartner sich in Richtung Managed Service Provider wandeln muss. Der Reseller muss den Weg seiner Kunden in die Cloud mitgehen, und genau dabei will der Schweizer IT-Distributor
Littlebit Technology beziehungsweise dessen Tochter Littlebit IT Services seine Händler unterstützten. Dazu hat Littlebit in den vergangenen 18 Monaten in Eigenregie eine Cloud-Plattform gebaut, über die Reseller Cloud-Dienstleistungen an den Endkunden verkaufen können.
Das Service Management Portal, das als Herzstück der Lösung bezeichnet wird, soll dem Händler den einfachen Zutritt ins Service-Geschäft erlauben. Er kann über das Web-basierte Portal seine Kunden, deren Mitarbeiter sowie die Dienste, die die einzelnen Mitarbeiter beziehen, einfach per Knopfdruck verwalten. Ebenfalls kann er im Portal seine Preise für den jeweiligen Dienst und Kunden festlegen, und auch die Rechnungsstellung kann über die Plattform geschehen. Littlebit selbst stellt seine Dienste den Reseller jeweils rückwirkend per Ende Monat in Rechnung.
Die Littlebit-Lösung will dabei mehr sein als ein weiterer Cloud-Marktplatz, wie ihn andere Distributoren anbieten. Man verkaufe nicht einfach nur Lösungen von Drittherstellern über seine Plattform, sondern biete zum einen eigene Dienste wie Cloud Storage aus dem hauseigenen Rechencenter, zum andere ein zentrales Management aller angebotenen und integrierten Dienste inklusive Support und Rechnungsstellung. Das Ganze sei für den Reseller dabei vor allem vertragsrechtlich deutlich einfacher zu managen als dies bei einem Marketplace der Fall wäre, erklärt Alessandro Micera, CEO von
Littlebit IT Services. Die Verträge seien flexibel, es gäbe keine Mindestvertragszeiten und Dienste könnten jederzeit angepasst und tagesgenau verrechnet werden.
Aktuell ist das Angebot an Services, die Littlebit über seine neue Cloud-Plattform anbietet, allerdings noch recht überschaubar. Im Wesentlichen kann man zum Start Mail-Services, Storage in der Cloud mit Datenhaltung in der Schweiz sowie Virtuelle Server aus der Cloud beziehen. "Damit decken wir die Grundbedürfnisse von 99 Prozent der Schweizer Unternehmen ab", ist Micera überzeugt. Künftig sollen dann weitere Services über das Service Management Portal angeboten werden. Als nächste wird Office 365 folgen, weitere Dienste sollen in Absprache mit dem Partner beziehungsweise deren Nachfrage ins Angebot mit aufgenommen werden. Theoretisch könne über die vorhandene API-Schnittstelle man jede Software, die aus der Cloud angeboten wird, integrieren – inklusive CRM, ERP oder auch vertikalen Branchenlösungen.
Den Resellern, die dank des neuen Littlebit-Angebots gegenüber ihren Kunden als Managed Service Provider auftreten können, verspricht Littlebit rund um das neue Angebot unter anderem Marketingunterstützung sowie technischen Support. Das Portal, das unter der Domain
www.cloudfor.ch angeboten wird, ist zudem neutral gehalten und kann vom Fachhändler auf Wunsch unter eigenem Namen angeboten werden. Ebenfalls verspricht Littlebit kostenlose Workshops. A propos kostenlos: Für die Nutzung des Service Management Portals entstehen für den Händler keine Kosten. Man wolle Resellern, Integratoren und ISVs den einfachen Eintritt ins Geschäft mit Managed Services aus dem Schweizer Datencenter ermöglichen, so Alessandro Micera. Und weiter: "Wir sind uns bewusst, dass zahlreiche Anbieter und auch grosse Player versuchen, ein möglichst grosses Stück des Managed-Service-Kuchens abzuschneiden und das Littlebit nur ein Anbieter von vielen ist." Doch man glaube an den eigenen Erfolg, auch dank des Netzwerks an Fachhändlern, das man besitze, der Fachhandelstreue und dem Verständnis für die Anliegen des Fachhandels.
Lanciert werden die Managed Services in den kommenden Wochen. Am 23. (Bern), 24. (Root/Luzern) und 25. August (Regensdorf/Zürich) wird man den Reseller das Angebot im Rahmen einer Roadshow vorstellen, ab September bis Mitte November gibt es mehrere Workshops, und an diesen Workshops werde man den Händlern dann die entsprechenden Logins in die Hand geben, so dass diese loslegen können.
(mw)