Die US-Regierung hat angekündigt, die Geschäftsgebaren und Wettbewerbspraktiken der grossen US-Tech-Unternehmen unter die Lupe zu nehmen. Das US-Justizministerium erklärte Mitte dieser Woche, dass man handeln werde, falls Verstösse gegen das Gesetz festgestellt würden. Welche Unternehmen genauer untersucht werden, blieb ungenannt. Wohl sicher dazu gehört
Amazon, daran liess US-Finanzminister Steven Mnuchin keinen Zweifel. Mnuchin erklärte gegenüber
"CNBC", Amazon habe den Einzelhandel in den USA zerstört. Es bestehen kein Zweifel, dass Amazon den Wettbewerb eingeschränkt habe, darum begrüsse er die Untersuchung des Justizministeriums und freue sich, die Empfehlungen an den Präsidenten zu hören.
Amazon entgegnete gegenüber "CNBC" auf Mnuchin's Vorwürfe, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen besonders von Amazon profitieren würden. Unabhängige Verkäufer würden 58 Prozent der Verkäufe bei Amazon ausmachen, und deren Verkäufe hätten doppelt so schnell zugelegt wie diejenigen von Amazon selbst. Ausserdem repräsentiere Amazons Retail-Business nur 1 Prozent des globalen und 4 Prozent des US-Retailgeschäfts, während 90 Prozent des Retails noch in physischen Stores abgewickelt würde.
Amazon-Boss Jeff Bezos gehört zu den schärfsten Kritikern der aktuellen US-Regierung und von US-Präsident Donald Trump. Auch andere Tech-Konzerne stehen Trump kritisch gegenüber, weshalb die Vermutung, dass die Ermittlungen auch politisch motiviert sein könnten, nicht abwegig ist.
(mw)