Apple bekommt die Energie, mit der sich die EU-Kommission um Wettbewerbsverzerrungen kümmert, jetzt hautnah mit. Der Tech-Konzern aus Cupertino sieht sich gleich mit zwei Verfahren konfrontiert. Untersucht werden die App-Store-Regeln und Apples Umgang mit der NFC-Schnittstelle der neueren iPhones.
Nicht nur App-Entwickler, sondern auch Anbieter von Streaming-Diensten wie Spotify oder generell von Abonnements müssen bei Verkäufen über den App Store das integrierte Bezahlsystem mit so genannten In-App-Käufen nutzen und 30 Prozent der Einnahmen an
Apple abliefern. Dabei darf gemäss Apples Regeln nicht darauf hingewiesen werden, dass ein Abo auch anderweitig bezahlt werden könnte. Dies verzerrt für Anbieter, die vergleichbare Dienste wie Apple offerieren, den Wettbewerb: Während Spotify nur 70 Prozent der Verkaufssumme erhält, streicht Apple beim hauseigenen Apple Music den vollen Abo-Betrag ein.
Ein zweites anhängiges Verfahren soll prüfen, inwieweit Apple mit der Einschränkung der NFC-Schnittstelle auf die eigene Payment-Plattform Apple Pay die Wettbewerbsregeln verletzt. Andere Zahlungsdienstleister bleiben bei kontaktlosen Transaktionen auf dem iPhone bisher aussen vor. Hier sieht die EU-Kommission laut Medienberichten allerdings weniger Chancen für den Erfolg der Beschwerde.
(ubi)