Schnelle Entscheidungen bei Boll dank CCO
Quelle: Boll Engineering

Schnelle Entscheidungen bei Boll dank CCO

Boll Engineering will mit Marissa Damerau, die neu als CCO amtet und sich in dieser Position ausschliesslich auf den Verkauf konzentriert, für schnellere Entscheidungswege sorgen und die Verkaufsaktivitäten zusammenführen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2020/09

     

Der Schweizer IT-Security-Distributor Boll Engineering hat sein Management-Team im Frühjahr 2020 ausgebaut und die neu geschaffene Position des Chief Customer Officer (CCO) mit Marissa Damerau besetzt. «Swiss IT Reseller» hat mit ihr darüber gesprochen, wieso die Position des CCO bei Boll notwendig wurde, was ihre Aufgaben sind und wie die Zusammenarbeit mit Herstellern und Partnern läuft.

«Swiss IT Reseller»: Seit Februar amten Sie bei Boll Engineering als Chief Customer Officer. Wieso hat das Unternehmen diese Position neu geschaffen?
Marissa Damerau:
Boll Engineering ist in den letzten Jahren stetig gewachsen und beschäftigt heute rund 50 Mitarbeiter. Dabei war stets wichtig, dass das Wachstum konstant und gesund ist. Durch diese gesunde Wachstumsstrategie ist die Belegschaft in den letzten sechs Jahren um 50 Prozent gewachsen. Es war dem Gründer und CEO Thomas Boll sehr wichtig, das Wachstum auch sorgfältig zu planen. Entsprechend hat es nun eine organisatorische Anpassung gebraucht. In der Vergangenheit wurde der Verkauf direkt durch Thomas Boll geführt. Mit der Position des CCO wurde eine Zwischenstufe zwischen CEO und Business Units geschaffen, die die Gesamtverantwortung für den Verkauf trägt und Einsitz in der Geschäftsleitung hat.


Was ist Ihre Aufgabe als CCO bei Boll?
Das sind mehrere Sachen. Auf der einen Seite verantworte ich die operative und strategische Führung und Weiterentwicklung der Verkaufsorganisation, damit wir den Markt noch effizienter bearbeiten können. Das Erschaffen von angepassten Strukturen und Abläufen ermöglicht es uns, uns noch besser auf unsere Partner auszurichten und die Bedürfnisse und Anforderungen der Hersteller rasch und unkompliziert umzusetzen. Die sechs Business Units sind organisch gewachsen und sehr autonom. Das läuft sehr gut, nichtsdestotrotz geht es aber auch darum, dass man die Verkaufsaktivitäten etwas zusammenführt, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Weiter gehört die Pflege der wichtigsten Partner- und Herstellerbeziehungen zu meinen Aufgaben. Zufriedene Partner und Hersteller, die sich in deren Bedürfnissen und Anforderungen verstanden und unterstützt fühlen, sind die Basis für unseren Erfolg. Als Value Added Distributor ist es unsere Aufgabe, unser Wissen weiterzugeben, um unsere Partner erfolgreich zu machen. Und wenn unsere Partner erfolgreich sind, helfen sie uns weiterhin, unsere Position als wichtigster IT-Security-Distributor in der Schweiz zu festigen. Zum geplanten Wachstum gehört auch die Erweiterung des Produkteportfolios mit Technologien, die in unser Portfolio und zu unserer Strategie passen.

Was bedeutet für die Kunden die Position des CCO, inwiefern profitieren sie davon?
Unsere Partner schätzen es, dass wir sehr technisch unterwegs sind und sie auf der technischen Seite sowie bei der Marktbearbeitung unterstützen. Es ist wichtig, dass wir auch mit einer wachsenden Organisation weiterhin professionell und innovativ bleiben. Von daher bringt die Position des CCO sicher eine weitere Person, die sich um Innovation und Qualitätssicherung kümmert, was unseren Kunden zu Gute kommt. So schaffen wir eine gute Basis für weiteres Wachstum für uns sowie für unsere Partner. Wenn es uns gut geht und wir weiterhin erfolgreich sind am Markt, dann können wir auch unsere Partner befruchten und weiter unterstützen. Zudem bringt die neu geschaffene Position schnellere Entscheidungswege. Mit dieser Zwischenposition, die sich ausschliesslich auf den Verkauf konzentriert, wird CEO Thomas Boll entlastet und kann sich auf die strategische Ausrichtung der Firma konzentrieren sowie auf das internationale Wachstum. Denn wir haben ja bereits eine Niederlassung in Deutschland und wollen unsere Position in Zentraleuropa weiter festigen.

Und mit welchen Massnahmen wollen Sie Ihre Ziele – sprich die gezielte Marktbearbeitung, die Zusammenführung der Verkaufsaktivitäten und Kundenzufriedenheit – erreichen?
Zum einen strebe ich eine Optimierung der Prozesse an. Wenn eine Organisation wächst und mittlerweile über 50 Mitarbeiter beschäftigt, dann muss man gewisse Prozesse und Abläufe anpassen. Eines der höchsten Ziele ist es, dass wir schnell sind in der Umsetzung. Das ist etwas, was von uns als Distributor erwartet wird und einer der Faktoren, die uns erfolgreich machen. Wenn wir schlanke, gute Prozesse und eine gute interne sowie externe Kommunikation haben, können wir uns schnell und proaktiv am Markt ausrichten. Dann planen wir die Einführung neuer Services, um mit den Entwicklungen am Markt technologisch mithalten zu können. Und ein weiterer Punkt ist sicher, dass wir die Zusammenarbeit mit Herstellern und Partnern – diese Dreiecksbeziehung – gut leben können, mit dem Ziel, durch enge Kommunikation ein langfristiger und nachhaltiger Partner für die Kunden zu sein. Eine weitere Massnahme ist die Rekrutierung von neuen Mitarbeitern, damit wir unser Know-how weiterhin ausbauen und die Technologien nachhaltig vermarkten können.


Welchen Einfluss hat die neue Position des CCO auf die Hersteller?
Die Hersteller sehen, dass wir auch ihre Bedürfnisse noch besser abbilden können. Jeder Hersteller hat eine eigene Wachstumsstrategie, und wenn wir uns so ausrichten, dass wir besser am Markt positionieren können, bestehende Partner aufbauen und neue rekrutieren können, dann ist das selbstverständlich auch für Hersteller spannend.
Sie haben von der Einführung neuer Services gesprochen: Welche neuen Services sind konkret geplant?
Konkret kann ich nichts sagen. Die Hersteller wollen im Managed-Services-Bereich gross werden und wachsen. Auf Seiten Boll schauen wir hier, dass wir unseren Partnern entsprechende Plattformen geben können, um schnell am Markt reagieren zu können.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den sechs Business Units? Wie war die Reaktion auf die neue Zwischenstufe?
Bislang war man sich gewohnt, mit seinen Ideen und Anliegen direkt zu CEO Thomas Boll zu gehen. Das hatte Vor- und Nachteile. Einer der Vorteile für Mitarbeiter jetzt ist sicher, dass man schnellere Entscheidungswege hat. Gleichzeitig gibt es eine Verschiebung der Aufgaben und Verantwortungen. Mitarbeiter können sich also mehr auf Kernaufgaben konzentrieren und werden entlastet. Ich habe mich sehr gut eingelebt und wurde von Anfang an mit grosser Offenheit empfangen.


Wie autonom sind Sie in Ihren Entscheidungen als CCO?
Thomas Boll und ich haben eine sehr enge, gute Zusammenarbeit. Der Verkauf ist ein sehr wichtiger Teil der Firma und da braucht es eine gewisse Sicherheit, dass dieser läuft. Der Austausch untereinander ist entsprechend wichtig. So kann ich auch seine Philosophie und Werte vorantreiben und lerne, was in Vergangenheit alles gut gelaufen ist. Zudem ist klar, dass ich in gewissen Belangen gerne auf seine Erfahrung zurückgreife. Aber wenn man vertraut, kann man auch loslassen. Das klappt soweit hervorragend.

Was ist Ihr Ziel, was wollen Sie als CCO von Boll bis in einem Jahr erreicht haben?
Wir haben einen sehr guten Teamspirit. Das höre ich sowohl von intern als auch von extern. Die Zusammenarbeit mit uns macht Spass, wir nehmen unsere Kunden ernst. Das ist sicher auch ein Grund dafür, dass wir viele langjährige Mitarbeiter und praktische keine Fluktuation haben. Wir haben immer sehr auf den Teamspirit achtgegeben. Mein Ziel ist es nun, diesen beizubehalten – trotz unseres Wachstums, welches den Austausch über die Tische hinweg etwas erschwert. Denn das ist ein wichtiger Punkt, der die Firma ausmacht. Wenn man weiss, dass man bei einem Anruf Hilfe und eine Antwort – auch über den Tellerrand hinaus – bekommt, dann arbeitet man gerne mit jemandem zusammen. Das braucht es heute in der Distribution. Logistik muss man können, darüber kann man sich in der Distribution nicht mehr definieren. Wir sind ein Value Added Distributor und der Value Add muss sein, dass wir für unsere Partner das Bestmögliche bieten können, damit sie zusammen mit Boll erfolgreich werden können. Qualität und Nachhaltigkeit, die mit dem organisatorischen und finanziellen Wachstum Schritt halten – das möchte ich in einem Jahr erreicht haben. (abr)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER