Swisscom habe 2021 ein starkes finanzielles Ergebnis erzielt und wachse beim Umsatz und beim Betriebsergebnis. Dazu habe man in einem anhaltend herausfordernden Umfeld die Kunden mit den Produkten, dem Service und der Infrastruktur begeistert, sagt ein zufriedener Urs Schaeppi, der nach neun Jahren an der Spitze des Telekommunikationskonzerns den Posten des CEO per 1. Juni an Christoph Aeschlimann übergeben wird ("Swiss IT Reseller"
berichtete). "Gut unterwegs sind wir im Geschäftskundenbereich mit unseren Cloud- und Security-Lösungen.
Swisscom setzt Massstäbe und konnte ihre führende Position in den Bereichen Technologie, Innovation, Markt und Nachhaltigkeit einmal mehr aufzeigen. Schwierig bleibt die Situation beim Ausbau unseres Glasfasernetzes. Im laufenden Verfahren mit der Wettbewerbskommission braucht es rasch Klarheit. Die Schweizer Wirtschaft und Gesellschaft sind auf einen zukunftsgerichteten Glasfaserausbau angewiesen, um die Digitalisierung voranzutreiben. Wir sind aktuell mit der Wettbewerbskommission im Austausch. Ebenfalls erfolgreich unterwegs ist unsere Tochtergesellschaft Fastweb in Italien. Sie wächst bei Umsatz, Betriebsergebnis und Kunden", so Schaeppi weiter.
Swisscom erzielte im vergangenen Geschäftsjahr zwar einen Konzernumsatz von 11,18 Milliarden Franken, was einem leichten Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, büsste dafür im Schweizer Kerngeschäft 17 Millionen ein und kam auf einen Umsatz von 8,23 Milliarden Franken, ein Minus von 0,2 Prozent. Laut Swisscom habe der Wettbewerbs- und Preisdruck zu einem Rückgang beim Umsatz mit Telekomdiensten geführt, der in der Folge um 3,3 Prozent auf 5,48 Milliarden Franken sank. Gestiegen ist hingegen der Umsatz aus dem IT-Lösungsgeschäft mit Geschäftskunden, und zwar um CHF 53 Millionen (+5,0%). Und auch das Geschäft in Italien entwickelt sich weiterhin positiv: Fastweb erzielte im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 88 Millionen Euro, was einem Wachstum von 3,8 Prozent entspricht.
Auch beim EBITDA konnte
Swisscom um 2,2 Prozent auf 4,48 Milliarden Franken zulegen, gibt aber zu bedenken, dass darin auch Sondereffekte aus Anpassungen bei der Personalvorsorge sowie Rückstellungen für Rechtsverfahren und Stellenabbau enthalten sind. Diese Sondereffekte hätten hauptsächlich das Ergebnis des Schweizer Kerngeschäfts beeinflusst, so der Konzern. Weil auch die italienische Tochter Fastweb ihr EBITDA um 5,4 Prozent steigern konnte, resultierte für Swisscom ein Reingewinn von 1,83 Milliarden Franken, der dank Sondereffekten im Finanzergebnis und dem höheren EBITDA um 20 Prozent höher liegt als noch im Vorjahr.
Darüber hinaus meldet Swisscom für 2021 Investitionen in der Höhe von 2,29 Milliarden Franken, ein leichtes Plus von 2,6 Prozent gegenüber Vorjahr. Sorge bereitet dem Telekommunikationskonzern jedoch Entscheide der Behörden, die den Ausbau des Glasfasernetzes bis zu den Wohnungen und Geschäften (FTTH) bremsen würden. Auch ein Ausbau des Mobilfunknetzes sei von Nöten, denn der Bedarf wachse stark. Aktuell versorge Swisscom 99 Prozent der Schweizer Bevölkerung mit einer Basisversion von 5G. Ende 2021 verfügte Swisscom über 1975 Antennen in 888 Orten mit der Vollversion von 5G+. Um die hohe Netzqualität bei weiterhin stark wachsendem Bedarf zu sichern, brauche es einen zügigen Ausbau der fünften Mobilfunkgeneration, so Swisscom weiter, doch der Ausbau des Mobilfunknetzes stocke vielerorts, was die Schaffung dringend notwendiger Kapazitäten für 4G und 5G verzögere.
Auch im Privatkundensegment war 2021 für Swisscom ein erfolgreiches Jahr. So verzeichnet man 2,52 Millionen Inone-Kunden. Das Bündelangebot macht mittlerweile 66 Prozent aller Mobilfunkabos aus sowie 81 Prozent der Festnetz-Breitbandanschlüsse. Und 46 Prozent der Kunden würden ein kombiniertes Angebot nutzen. In etwa gleich geblieben ist die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse (2,04 Mio.) und TV-Anschlüsse (1,59 Mio.). Gestiegen ist dafür die Zahl der Postpaid-Anschlüsse im Mobilfunk, und zwar um 128'000, während die Zahl der Prepaid-Anschlüsse um 175'000 zurückging. Somit zählte Swisscom per Ende 2021 insgesamt 6,18 Millionen Mobilfunkanschlüsse. Stark wachsen konnte Swisscom im Smart-Home-Bereich, wo die Anzahl Haushalte, die eines oder mehrere Geräte in der Swisscom Home App aktiviert haben, um 80 Prozent zunahm.
Weniger gut erging es dem Unternehmen im Geschäftskundenbereich. Dort sank der Umsatz mit Telekommunikationsdiensten im Vergleich zum Vorjahr um 4,9 Prozent auf 1,637 Milliarden Franken. Zulegen konnte jedoch der Umsatz im Lösungsgeschäft, der sich 2021 um 53 Millionen Franken oder 5 Prozent auf 1,11 Milliarden Franken erhöhte.
Aufgrund des guten Ergebnisses von 2021 erwartet Swisscom für das Geschäftsjahr 2022 einen Nettoumsatz von 11,1 bis 11,2 Milliarden Franken, einen EBITDA von rund 4,4 Milliarden und Investitionen in der Höhe von rund 2,3 Milliarden.
(luc)