Zeitenwende beim Facebook-Mutterhaus
Meta: Erstmals in der Geschichte des Unternehmens muss ein rückläufiger Quartalsumsatz
kommuniziert werden. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres machte Meta einen Umsatz von 28,822 Milliarden Dollar – ein Prozent weniger als noch vor Jahresfrist. Der Betriebsgewinn sank um 32 Prozent auf 8,358 Milliarden Dollar, der Nettogewinn sogar um 36 Prozent auf 6,687 Milliarden Dollar. Der Umsatz in Nordamerika sank um drei Prozent, in Europa – unter anderem wegen des schwachen Euros – um 11 Prozent. In diesen Teilen des Globus macht Meta rund zwei Drittel des gesamten Umsatzes, da hilft es wenig, dass der Umsatz im Rest der Welt gestiegen ist. Meta nennt als Gründe für den Umsatzrückgang nebst dem starken Dollar das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld. Entsprechend fällt auch die Prognose fürs dritte Quartal wenig euphorisch aus: Meta rechnet mit einem Umsatz zwischen 26 und 28,5 Milliarden Dollar, was unter den Erwartungen der Analysten liegt.
Immerhin: Bei den Userzahlen kann
Meta zulegen. Die Zahl der Nutzer, die eines der Meta-Produkte (Facebook, Instagram, Whatsapp) täglich nutzen, stieg um 4 Prozent auf 2,88 Milliarden. Monatlich nutzen 3,65 Milliarden Menschen Meta-Produkte – ebenfalls ein Plus von 4 Prozent. Die Zahl der täglichen Facebook-Nutzer stieg um 3 Prozent auf 1,97 Milliarden, die der monatlichen Facebook-Nutzer um 1 Prozent auf 2,93 Milliarden. Die Zahl der ausgelieferten Werbungen nahm derweil um 15 Prozent zu, gleichzeitig sank aber der durchschnittliche Preis pro Werbeeinblendung um 14 Prozent. In einem Telefongespräch mit Analysten soll Meta-CEO Mark Zuckerberg laut "The Verge" angekündigt haben, dass aktuell rund 15 Prozent des Contents auf Facebook und Instagram sogenannte empfohlene Beiträge sind, die von künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Im Laufe des kommenden Jahres solle sich dieser Anteil verdoppeln, so Zuckerberg.
Erwähnenswert ist bezüglich der Meta-Zahlen last but not least auch die Abteilung Reality Labs, wo die VR-Brille Quest dazugehört. Diese machte mit 452 Millionen Dollar zwar deutlich mehr Umsatz als vor einem Jahr (305 Mio.), gleichzeitig stieg der Verlust auch um fast 400 Millionen auf über 2,8 Milliarden Dollar.
(mw)