Die Halbleiterfertigung ist im Aufwind. Nachdem sich in der Coronapandemie eine regelrechte Chipkrise entwickelte, hat die Industrie reagiert und schon 2021 mit der Planung neuer Werke begonnen. Wie "Heise.de" unter Berufung auf das Industrial Technology Research Institute von Taiwan
feststellt, sollen auf dieser Basis bis 2025 weltweit insgesamt 41 neue Chipfabriken entstehen. Nicht ganz unschuldig daran sind die USA, die mit dem CHIPS Act massive Subventionen für die heimische Halbleiterindustrie eingeführt haben. Auch die EU kennt ein vergleichbares Chip-Gesetz mit einem Subventionsvolumen von 43 Milliarden Euro, mit dessen Hilfe sich der europäische Anteil an der weltweiten Chip-Produktion von 10 auf 20 Prozent steigern soll ("Swiss IT Reseller"
berichtete).
Aus der Chipknappheit dürfte also eine Überproduktion werden, die – trotz der geplanten neuen Werke – angesichts geringerer Wafer-Bestellungen von Kundenseite paradoxerweise verschiedene Hersteller dazu bringt, die Produktion zu schrumpfen. Dennoch sind mehrere neue Fabs in der Planung schon fortgeschritten oder bereits im Bau. So will
Intel im deutschen Magdeburg für 17 Milliarden Euro gleich zwei Werke bauen, dazu kommen zwei weitere Fabs in Arizona für 20 Milliarden US-Dollar. Auch
Samsung baut erstmals ein Werk in den USA, und zwar ebenfalls in Arizona mit einem Investitionsvolumen von 12 Milliarden Dollar.
Der Löwenanteil der Chipfabrik-Neubauten entfällt jedoch auf Asien. Allein in Taiwan sind 20 neue Fabs geplant, darunter eine 1-Nanometer-Produktionsstätte von
TSMC ("Swiss IT Reseller"
berichtete), oder schon fertig gebaut. Und Samsung investiert in Werke in Südkorea und will dafür einen dreistelligen Milliardenbetrag aufwenden. Um einer allfälligen Überproduktion zu begegnen, soll Samsung jedoch zuerst nur die Gebäude errichten und sie erst dann mit den teuren lithografischen Produktionssystemen ausstatten, wenn die Kapazität wirklich benötigt wird.
(ubi)