Die Geschichte ist nun 12 Jahre alt – und nach wie vor streiten sich
HP und die ehemaligen Autonomy-Executives vor Gericht. Nun hat HP seine Forderung etwas runtergeschraubt: Statt den ursprünglichen rund 5 Milliarden US-Dollar will HP von der ehemaligen Autonomy-Geschäftsführung neu noch 4 Milliarden Dollar haben. Hintergrund ist eine Entscheidung des Londoner Richters, welcher dem Fall vorsteht, der eine wesentlich tiefere Summe für angemessen hält. Obwohl eine Milliarde Dollar in absoluten Zahlen viel Geld ist, ist es noch unklar, ob sich HPs Forderungen mit den Vorstellungen des Gerichts decken. In der laufenden Woche wird der Fall weiterverhandelt, wie "Heise"
schreibt.
Hintergrund für den Rechtsstreit ist die Übernahme von
Autonomy durch HP im Jahr 2012. Nach der Übernahme von Autonomy für 10 Milliarden Dollar musste HP 8,8 Milliarden Dollar abschreiben, weil die Bücher des gekauften Unternehmens
offenbar massiv geschönt wurden. Autonomy räumte zwar ein, ein paar finanzielle Tricksereien genutzt zu haben,
wehrte sich aber gegen den Vorwurf, dass diese illegal gewesen seien. 2015
kam es dann zur Klage, im Rahmen derer HP die erwähnten 5,1 Milliarden Dollar vom ehemaligen CEO und seinem CFO einforderten. Der ehemalige Autonomy-CFO Sushovan Hussain wurde in den USA mittlerweile bereits verurteilt und kann aufgrund seiner Gefängnisstrafe nicht am Prozess in London teilnehmen, CEO Michael Lynch steht derweil aktuell in Kalifornien ebenfalls vor Gericht.
(win)