Die
ZHAW und die
Universität St. Gallen haben den neuesten Swiss Payment Monitor publiziert. Aus diesem geht hervor, dass die Beliebtheit von mobilem Bezahlen – also dem Bezahlen via Smartphone, Tablet oder Smartwatch – weiter an Popularität gewinnt.
Am häufigsten bezahlt wird mit der Debitkarte (29,3 Prozent). Der Anteil der Bargeldzahlungen sei in der Schweiz erstmals seit dem Ausbruch der Coronapandemie im Jahr 2020 wieder deutlich zurückgegangen, und zwar um 3,2 Prozent. Bargeld bleibe aber mit einem Viertel der Anzahl Transaktionen auf dem zweiten Platz der Zahlungsmittel – jedoch nur noch knapp vor Zahlungen mit mobilen Geräten (23,3 Prozent).
Bei Zahlungen vor Ort ist die Debitkarte noch deutlicher an der Spitze, und zwar sowohl beim Umsatz mit einem Anteil von 41,2 Prozent (+3,5 Prozentpunkte) als auch bei der Anzahl Transaktionen mit 37 Prozent (+2,1 Prozentpunkte). Die Kreditkarte folgt mit einem Umsatzanteil von 29,1 Prozent (-3,2 Prozentpunkte) auf Platz zwei und gemessen an der Anzahl Transaktionen mit 21,6 Prozent (-0,4 Prozentpunkte) auf Platz drei. Dabei werden Zahlungen mit E-Wallets, bei denen eine Debit- oder Kreditkarte hinterlegt ist, mitgezählt. ZHAW-Zahlungsmittelexperte Marcel Stadelmann erklärt hierzu: "Mittlerweile wird rund jede dritte Kreditkartenzahlung und 13 Prozent aller Debitkartenzahlungen mobil mit hinterlegten Zahlungskarten durchgeführt, beispielsweise via Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay."
Am zweithäufigsten wird mit Bargeld bezahlt (29,2%; minus 2,9 Prozentpunkte). Mit dem Bankkonto verknüpfte Twint-Zahlungen legen im Präsenzgeschäft nach dem starken Wachstum zwischen November 2022 und Mai 2023 nur noch leicht zu auf einen Anteil von 7,2 Prozent (+0,3 Prozentpunkte).
Im Rahmen der Befragung, die bei rund 1700 Personen durchgeführt wurde, gingen die Studienverfasser noch etwas detaillierter auf die Bargeldthematik ein und fanden beispielsweise heraus, dass der Anteil der Bevölkerung, der sich klar gegen eine Abschaffung von Bargeld ausspricht, steigt. Tobias Trütsch, Zahlungsökonom der
Universität St. Gallen: "Interessant ist, dass sich immer mehr Befragte gegen eine Abschaffung von Bargeld aussprechen, dieses aber gleichzeitig immer seltener zum Bezahlen benutzt wird." Die Einführung einer Annahmepflicht für Bargeld in der Schweiz wird von einer Mehrheit von 61 Prozent begrüsst. Etwas weniger als jeder fünfte Befragte spricht sich dagegen aus. Demgegenüber wird eine Annahmepflicht für bargeldlose Zahlungsmittel von 41 Prozent der Befragten befürwortet und von 37 Prozent abgelehnt.
Alle Ergebnisse des Swiss Payment Monitor 2024 können
in diesem 40-seitigen PDF im Detail nachgelesen werden.
(mw)