Laut den jüngsten Erkenntnissen des Swiss Payment Monitor – einer Erhebung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaft und der Universität St. Gallen – war die Kreditkarte im vergangenen Jahr das beliebteste Bezahlmittel in der Schweiz. 23,5 Prozent der Zahlungen nach Umsatzanteil wurden 2020 mittels Kreditkarte erledigt, 21,7 Prozent per Rechnung und 21,2 Prozent mit der Debitkarte. 2019 noch war die Debitkarte mit 27,7 Prozent das beliebteste Bezahlmittel. Bargeld kam 2020 noch auf einen Anteil von 13,3 Prozent, was fast 10 Prozent weniger ist als noch 2019. Die Veränderungen seien zweifelsohne auf den Umstand zurückzuführen, dass "die Schweizer Bevölkerung während der Coronapandemie und den damit einhergehenden beschränkten Konsummöglichkeiten vermehrt online einkaufte, wo generell häufiger per Kreditkarte und auf Rechnung bestellt wird, insbesondere bei höheren Beträgen", schreiben die Studienverfasser. Dies zeigt auch die Frage danach, wie die Pandemie das Bezahlverhalten beeinflusst hat. So geben vier von fünf befragten an, Corona-bedingt weniger oder sehr viel weniger mit Bargeld zu bezahlen. Dafür geben über 50 Prozent an, mehr oder sehr viel mehr kontaktlos zu bezahlen, und 52 Prozent nutzt die Möglichkeit des mobilen Bezahlens häufiger.
Herausgefunden wurde auch, dass das mobile Bezahlen bezogen auf den Umsatzanteil bereits 8 Prozent ausmacht, was einer Verdoppelung innert Jahresfrist gleichkommt. Im Online-Handel mache Mobile Payment mit knapp 30 Prozent der Transaktionen sogar den grössten Anteil aus, gefolgt von der Rechnung mit 29 und der Kreditkarte mit 23 Prozent. Am häufigsten mobil bezahlt wurde über Apps mit integrierter Bezahlfunktion (21% der Transaktionen über mobile Geräte). Daneben würden 20 Prozent das Mobiltelefon zum Zahlen in Ladengeschäften via QR-Code nutzen, 13 Prozent für die kontaktlose Datenübertragung (NFC) und 10 Prozent für Überweisungen an Privatpersonen. Und: Twint ist die mit Abstand meistgenutzte mobile Bezahllösung in der Schweiz. Laut Erhebung werde 97 Prozent des Umsatzes und 92 Prozent der Transaktionen mit mobilen Geräten mit Twint abgewickelt. Apple Pay hingegen macht marginale 0,4 Prozent des Umsatzes und 1,2 Prozent der Transaktionen mit mobilen Geräten aus.
Ein Teil der Studie widmet sich ausserdem dem Thema Neobanken. Dabei wurde herausgefunden, dass rund zwei Drittel der Personen hierzulande mindestens einen der gängigsten Neobanken-Anbieter kennen. Am bekanntesten dabei sind die Anbieter CSX (Credit Suisse), Revolut, Zak und Neon. Als Hauptgründe für die Nutzung von Neobanken werden die rasche Überweisung von Geldbeträgen (64%), die einfache und praktische Handhabung (54%) und die ständige Verfügbarkeit (54%) genannt. Die vorteilhafte Gebührenstruktur oder die günstigen Wechselkurse nennen derweil nur rund 44 respektive 45 Prozent der Befragten.
Die wichtigsten Ergebnisse des Swiss Payment Monitor 2021 können
als Kurzbericht (PDF) hier eingesehen werden.
(mw)