Onlinehandel in der Schweiz wächst um 3 Prozent
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Onlinehandel in der Schweiz wächst um 3 Prozent

Schweizer Konsumenten kauften 2023 für 14,4 Milliarden Franken online ein, was einem Wachstum von 3 Prozent entspricht. Einen Rückgang gab es hingegen abermals im Heimelektronik-Bereich.
13. März 2024

     

Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten kauften 2023 für 14,4 Milliarden Franken Waren und Güter online ein, was einem Wachstum von 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, wie eine Untersuchung von Handelsverband Swiss, GfK Switzerland sowie der Schweizerischen Post aufzeigt. 2022 war das Volumen hingegen mit minus 2 Prozent noch rückläufig. 2023 entfielen 12,2 Milliarden Franken auf inländische Händler, 2,2 Milliarden Franken wiederum auf Käufe aus dem Ausland.


In den letzten zehn Jahren (2014–2023) hat sich der Onlineumsatz somit mehr als verdoppelt, von 6,7 Milliarden Franken (2014) auf 14,4 Milliarden Schweizer Franken. Allerdings profitieren nicht alle Bereiche in gleichem Masse von diesem Wachstum. So legten die Produktsegmente Sport und Food jeweils um 6 Prozent zu. Der Handel mit Heimelektronik-Produkten musste jedoch ein Minus von 5 Prozent verkraften, Fashion und Schuhe gar minus 7 Prozent. Nichtdestotrotz bildet Heimelektronik mit einem Anteil von 24 Prozent am Gesamtmarkt weiterhin das grösste Umsatzsegment im Schweizer B2C-Online-Handel. Hier ist der Online-Fokus im Vergleich stark ausgeprägt. 25 Prozent der Befragten der Untersuchung kauften Heimelektronik-Produkte ausschliesslich online, 42 Prozent wiederum hybrid, 33 Prozent stationär. Mit Blick auf die Umsätze fliesst bereits jeder zweite Franken im Heimelektronik-Markt über Online-Plattformen, wie Bernhard Egger, Geschäftsführer des Handelsverband Swiss, bei der Vorstellung der Zahlen in Zürich erklärte.
Luca Giuriato, Client Business Partner bei GfK Switzerland, rechnet jdeoch auch für 2024 mit weiterhin rückläufigen Heimelektronik-Umsätzen über den gesamten Schweizer Detailhandel hinweg. Mit Blick auf die Investionen der vergangenen Jahre sei das Minus in 2023 noch "moderat" ausgefallen. Das letzte Quartal habe hingegen bereits gezeigt, dass sich der Negativtrend fortsetzt.

Über alle Segmente hinweg hat der Onlineeinkauf im Ausland mit 2,2 Milliarden Franken einen neuen Höchststand erreicht und ist im Vergleich zum Jahr 2022 mit plus zehn Prozent nochmals deutlich gestiegen. Laut den Monitor-Autoren sind die Treiber dafür vor allem Kleinpakete aus Asien, beispielsweise von Händlern wie Temu. Diese Anbieter würden sich den Schweizer Markt mittlerweile ganz genau anschauen, wie Bernhard Egger erläuterte. Hiesige Händler müssten sich daher zusehends mit der stärkeren Konkurrenz aus dem Ausland befassen.


Im Inland geht der Trend neben Online wiederum vor allem zur Regionalität. Kleine Fachhändler können davon profitieren, während Händler mit hoher Frequenz wie Einkaufszentren und Kettenbetreiber hingegen zu den grossen Verlierern gehören. Mit Blick auf das Jahr 2024 warf der Handelsverband Swiss-Geschäftsführer daher die Frage auf, wie die Retailer vor allem im online-starken Heimelektronik-Bereich künftig mit ihrer Fläche umgehen werden. Zudem unterstrich er: "Eine Frage, die sich alle stellen müssen: Wie kann ich Omnichannel umsetzen? Ohne Omnichannel wird es schwierig."

Der komplette GfK Markt Monitor 2023 findet sich über diesen Weblink. (cma)


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