Das nennt man wohl eine verpasste Chance: Laut einem Bericht der "New York Times" (Paywall,
via "Tom’s Hardware") hatte der damalige Intel-CEO Paul Otellini 2005 den Plan, Wettbewerber
Nvidia zu übernehmen. Und das für "bis zu" 20 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Heute beläuft sich der Wert von Nvidia vor allem aufgrund des KI-Booms auf 3,44 Billionen Dollar. Zusammen mit Microsoft und Apple kämpft der Chip-Riese somit um die Spitze der wertvollsten Unternehmen der Welt.
Allerdings gab es wohl Widerstand seitens der Intel-Vorstandes, berichtet die Zeitung unter Berufung auf zwei mit dem Thema vertraute Quellen. Dabei waren bereits damals einige Führungskräfte überzeugt, dass die Chips von Nvidia eine wichtige Rolle im Datacenter-Einsatz spielen könnten. Der Vorstand hatte jedoch Bedenken bezüglich der Integration. Zudem wäre es zu diesem Punkt die teuerste Übernahme durch
Intel gewesen. Der Deal war somit vom Tisch.
Es ist nicht die einzige Fehleinschätzung bei Intel hinsichtlich KI. Zwischen 2017 und 2018 gab es Gespräche zwischen dem Chip-Konzern und
OpenAI. Intel hatte damals die Möglichkeit, sich am heutigen KI-Primus zu beteiligen. Allerdings war das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt noch eine kleine gemeinnützige Forschungseinrichtung. Der damalige Intel-CEO Bob Swan lehnte den Deal dann auch ab, weil er nicht davon ausging, dass KI-Modelle in naher Zukunft Marktreife erreichen könnten, wie "Reuters"
berichtet.
(sta)