Die Ankündigung von Microsofts Group Vice President Jim Alchin, dass sich
Microsoft in den zwei für die Redmonder neuen Software-Märkten Storage und Security etablieren wolle, ging wie ein Lauffeuer durch Presse und Branche. Alchin sagte gegenüber US-Medien, dass dazu extra zwei neue Divisionen gegründet worden seien. Kunden, so Alchin, müssten heutzutage vor allem für Storage-Lösungen viel zu viel bezahlen, hier könne Microsoft einiges tun.
Ausgaben-Trend von Hard- zu Software
Natürlich wird die Suppe noch nicht so heiss gegessen, wie sie gekocht wird. Bis
Microsoft mit marktfertigen Lösungen antraben wird, wird wohl noch einiges Wasser den Columbia River hinunterfliessen. Aber es kommt nicht von ungefähr, dass Microsoft – vor allem mit der Storage-Abteilung – in neuen Märkten stochert.
Einerseits ist dies dringend nötig, denn mit Windows und Office wird auch Microsoft dereinst an Grenzen stossen. Andererseits schreiben Marktforscher dem Storage-Software-Markt eine gegenüber Hardware wachsende Bedeutung zu. Weil nämlich Unternehmen in der Vergangenheit viel Geld in teure Hardware gesteckt haben und mittlerweile allerorten gespart wird, soll nun vor allem Software zur Optimierung der Storageanwendungen herangezogen werden.
Den Marktforschern von IDC zufolge soll der Software-Markt für Storage von derzeit 5,6 auf 9 Mrd. Dollar im Jahr 2004 anwachsen.
Ergänzung zu Windows und SQL-Server
Zum Leiter der neuen Enterprise Storage Services Group von
Microsoft wurde bereits Ende letzten Jahres Bob Muglia ernannt. Muglia hat nun die Aufgabe gefasst, Produkt- und Business-Strategien zur Weiterentwicklung von Microsofts File-System und für NAS, SAN, Storage-Ressourcen-Management, Backup-Lösungen und Verfügbarkeit auszutüfteln.
Analysten schätzen es als unwahrscheinlich ein, dass Microsoft im Storage-Bereich auf Hardware setzt und etwa einen kleineren Geräte-Hersteller übernimmt. Viel eher geht man davon aus, dass Storage-Software als Ergänzung zum Windows Server-OS und SQL-Server entwickelt wird. (mh)