Die Schweizer Tochtergesellschaft des deutschen Lotus-Spezialisten Intraware, die Horgener Intraware Schweiz, wird im Rahmen eines Management Buy-outs verkauft. Wie Geschäftsführer Thomas Zangerl (links im Bild) uns sagte, habe man eine Investorengruppe, bestehend aus privaten und institutionellen Anlegern gefunden, die nicht nur die Schweizer Aktivitäten übernehme, sondern auch flüssige Mittel einschiesse.
Am Produktportfolio soll sich vorerst nichts ändern, es stünden weiterhin die CRM-Lösungen und die Geschäftsprozessoptimierungs-Software «Bonapart» im Mittelpunkt. Mit dem Mutterhaus wolle man in gewohnter Weise zusammenarbeiten, so Zangerl. Lars Bornemann wird als Vertreter der deutschen Intraware aus dem Schweizer Verwaltungsrat austreten.
Da waren’s nur noch sieben
Intraware Schweiz hatte letztes Jahr das Geschäftsmodell geändert und setzt nun weniger auf Partner, dafür um so mehr auf eigene Beratungsdienstleistungen. Die letztes Jahr neu aufgebaute Verkaufscrew bringe gute Resultate, sagte Zangerl, «allerdings dauert es eben seine Zeit, bis die vor 10 Monaten eingeleiteten Massnahmen greifen». Zangerl rechnet aber damit, noch in diesem Jahr den Turnaround zu schaffen. Zur Zeit sind in Horgen sieben Mitarbeiter beschäftigt, vor einem Jahr waren es rund 20.
Im Übereifer «überfressen»
Intraware hat noch weitere Restrukturierungsmassnahmen angekündigt und will sich künftig auf die viel zitierten Kernkompetenzen konzentrieren. Zum Beispiel soll die Tochter Proubis GmbH ebenfalls in einem MBO veräussert werden. Im 2001 betrug der Verlust von Intraware 9,98 Mio. Euro, immerhin 4,16 Mio. Euro weniger als ein Jahr zuvor. (mh)