ASP-Sterben trotz Marktwachstum

Um das Konzept «ASP» ist es ruhig geworden. Trotzdem sehen Marktforscher starkes Wachstum im Markt für «vermietete» Software.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/10

     

Wer die Prognosen der Marktforscher während des ASP-Hypes 1999 bis 2001 genau studierte, fand dort Warnungen vor einem unausweichlichen «Shake-out» unter den ASP-Anbietern. Dieser «Shake-out», das Ausscheiden von Anbietern mit zuwenig Finanzkraft oder einem falschen Konzept, ist auch in der Schweiz in vollem Gange.
In den letzten Monaten verschwanden mit der Mount10 Service AG ein Anbieter von mietbaren Speicherlösungen (SSP – Storage Service Providing) sowie mindestens drei Schweizer Firmen, die einen ASP-Arm aufbauen wollten. Still und leise verabschiedete sich beispielsweise die Zuchwiler ST-Communication (ehemals Sasso Text) des Industriellensohns Daniel Sauser. Der beteiligte Risikokapitalist Knorr Capital verkaufte seinen Anteil an eine US-Firma, die allerdings selbst kurz darauf von der Bildfläche verschwand.
Ebenfalls gescheitert sind die ASP-Pläne der Berner UDT Holding. Die Kosten für den Aufbau des Rechenzentrums dürften mit ein Grund sein, dass die Tochterfirma Union Data Trading in Kirchberg in den Konkurs geschickt werden musste. Auch bei Asetra dürften die ASP-Pläne mitschuldig am Untergang des Basler VARs gewesen sein.
Doch wer glaubt, damit sei ASP als Konzept tot, täuscht sich. Die Marktforscher von IDC beispielsweise rechnen in den kommenden Jahren mit einem jährlichen Wachstum von 91% für ASP-Dienste. Angesichts der starken Betonung auf Kosteneffizienz gewinne das Konzept zentralisierter Strukturen und der Verrechnung pro User und Zeit an Attraktivität, so IDC. (hc)


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