Das Jahr 2003 wird entscheidend für die welsche Computer-Expo, nachdem bereits letztes Jahr ein massiver Besucherrückgang verzeichnet werden musste. Die Gründer, das «Groupement Romand de l’Informatique» (GRI) haben sich aus der praktischen Organisation zurückgezogen. Der neue Präsident des GRI, Christophe Andreae (Bild): «Ab heute geht es darum, dass unsere Mitglieder nicht mehr nur darum im GRI mitmachen, weil wir ihnen einen Ausstellerrabatt für die Computer-Expo bieten können.» Einen Generalsekretär leistet sich das GRI nicht mehr. Man habe schlicht die Mittel nicht mehr, so Andreae.
Die Verantwortung für Organisation und Durchführung der Lausanner Messe liegt nun vollständig beim Palais de Beaulieu. Andreae: «Lassen wir doch die Profis das tun, was sie am besten können, während das GRI einen gewissen Einfluss bei der Strategie behält und die Messe unter den eigenen Mitgliedern bewirbt.»
Die Organisatoren vom Palais de Beaulieu planten ursprünglich, die Messe auch samstags zu öffnen. Auf diese Idee ist man auf Insistieren des GRI zurückgekommen. Doch die Eintrittspreise werden für nächstes Jahr gegenüber 2002 glatt halbiert und die Begleitkonferenz wird auf ein breites Publikum ausgerichtet. «Die elitäre Haltung wird in der nächsten Ausgabe der Expo verschwinden», unterstreicht Andreae. Ebenfalls verschwinden wird die Multimedia-Show mit der Übertragung der Begleitkonferenz über Internet. «Vielleicht war es gut für das Ego der Organisatoren, aber die Internet-Übertragung hat uns 100’000 Franken gekostet», stellt Andreae nicht ohne Bedauern fest.
Unter dem Strich geht es schlicht um den Versuch, die Konzeptänderungen der letzten zwei Jahre rückgängig zu machen und so eine Messe zu retten, die einst in der IT-Szene der Romandie als unverzichtbar galt.
Ein breites Publikum umarmen
Die Organisatoren vom Palais de Beaulieu sind sich der gravierenden Probleme der welschen IT-Messe bewusst. Der Verantwortliche für die Computer-Expo, Jacques Weber, zu
IT Reseller: «Wir werden versuchen, die Messe für andere Besucher zu öffnen. Wir wollen mehr Besucher anziehen und auch Aussteller, die sich nicht nur an beruflich Interessierte wenden.»
Der dramatische Besucherrückgang vom letzten Jahr zwingt zu radikalen Änderungen. So werden die verschiedenen Besucher-Potentiale mit je einem dedizierten Tag angesprochen und die Messe wird neu um fünf Interessen-Pole strukturiert.
Pierre-Henri Badel
