SMG wird zu Littlebit

Die «unendliche Geschichte» um die ehemalige Karma nimmt doch ein Ende.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/19

     

Der Hünenberger Disti SMG Santech Micro AG hat per 1. November seine Aktivitäten eingestellt. Die «wichtigsten Aktiven», der Kundenstamm wie auch alle Mitarbeitenden gehen zu Littlebit. SMG werde nicht in Konkurs gehen, sondern liquidiert, sagte Littlebit-Sprecherin Luzia Krieger.
Damit schliesst sich ein Kapitel in der helvetischen Distributionsgeschichte. SMG hiess früher Karma und war Teil eines paneuropäischen Komponentendistributors unter dem Dach des Multis CHS. Als CHS spektakulär crashte, versuchten die Karma-Leute um Patrick Matzinger einen handstreichartigen Management-Buy-Out.
Der Besitz an Karma blieb aber umstritten, denn auch der Inhaber der CHS-Auffanggesellschaft Europa IT, Mark Keough, machte Ansprüche an der Karma-Gruppe geltend. Dies war denn auch der Grund, warum die Übernahme von Karma Schweiz und der internationalen Einkaufsorganisation durch COS im Frühjahr 2001 scheiterte.
Karma schloss sich dann doch Europa IT an, wurde zu SMG Santech Micro umgetauft und durch Keough alsbald zum Kauf angeboten. Ein Käufer liess sich aber – wen wundert’s? – nicht finden. Nun haben offensichtlich Matzinger und seine Leute einen Schlussstrich gezogen. Wohl für nicht allzu viel Geld haben sie Keough die Aktiven von SMG Schweiz abgekauft und integrieren die Distributionsaktivitäten in den Notebook-Hersteller Littlebit.
Bereits bei der Gründung von Littlebit hatte der Schreibende vermutet, die neue Firma könnte so etwas wie einen «Notausgang» aus der Karma-Geschichte für Patrick Matzinger darstellen, was dieser immer entschieden dementierte. «Nun ist es halt doch so gekommen», kommentiert Krieger trocken.

Assemblierer/Distributor-Modell

Littlebit wird in Zukunft also als Notebook-Produzent und Distributor auf zwei Beinen gehen. In der Distribution wollen die Hünenberger den bewährten Mix von Massen- (Maxtor, MSI, Intel) und exklusiven Produkten (Samsung Storage, HIS, Veritech, Surecom, Relisys usw.) vertreiben. Die Produktion der Littlebit-Notebooks wird aufrechterhalten und soll ausgebaut werden.
Zudem ist seit dem 1. Oktober2002 auch Littlebit Deutschland als Joint Venture in das Business mit hochwertigen Notebook-Produkten und Dienstleistungen eingestiegen. Littlebit ist im Besitz der drei Geschäftsführer Patrick Matzinger, (CEO und VRP), Alessandro Micera (Notebooks) und Björn Palko (CFO).
Man plane für das kommende Jahr sehr konservativ, sagt Krieger. Sie rechnet für 2003 etwa mit einem Umsatz von 70 Mio. Franken, also etwa 15% weniger als ursprünglich im Distributionsgeschäft für 2002 angepeilt worden war. (hc)


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