Cablecom greift nach der letzten Meile


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/04

     

Seit der Liberalisierung des Telekom-Marktes sitzt die Swisscom wie ein Drachen auf der Verbindung von der Telefonzentrale zum Hausanschluss. Zaghafte Versuche, diese «letzte Meile» mit der Wireless-Loop-Technologie per Funk zu überbrücken, scheiterten bisher weitgehend.
Die Kabel-TV-Anbieterin Cablecom hat jetzt einen Angriff auf das letzte Quasi-Monopol der Swisscom gestartet. Sie bietet – vorerst in einem kontrollierten Testbetrieb, der jeden Monat um weitere 1000 Benutzer aufgestockt werden soll – einen Telefondienst über ihr TV-Kabel an.
Mit Kabel-TV und dem Internetdienst Hispeed verfügt Cablecom über eine solide Basis von Hausanschlüssen und Privatkunden in der ganzen Schweiz. Im Privatkunden-Bereich sieht Cablecom COO Rudolf Fischer denn auch vor allem eine Chance, der Swisscom mit «Digital Phone» Kunden abzujagen.
Das Modem stellt zwei Telefon-Anschlüsse zur Verfügung und bildet gleichzeitig die Schnittstelle zum PC oder LAN für den Hispeed-Internet Zugang. Die Telefon-Technik stammt von Alcatel, die VoIP-Technologie von Cisco. Beim erstmaligen Anschluss wird ein Konfigurationsfile herunter geladen, mit dem das Modem einsatzbereit ist.
Der Kunde kann sein analoges Telefon und auch die bisherige Rufnummer weiter benutzen. ISDN Geräte werden nicht unterstützt.
Mit Möglichkeiten wie Rufnummernanzeige, Anrufumleitung und virtuellem Anrufbeantworter mit SMS-Benachrichtigung und Fernabfrage über Telefon, E-Mail oder Internet ist Digital Phone, wie Fischer betont, nicht einfach ein weiteres Internet Feature, sondern ein vollwertiger Festnetztelefonie-Service mit Leistungsmerkmalen, wie er auch von anderen Telekom Unternehmen angeboten wird. (fis).


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